Baby-Namen kurz und klassisch
Lukas und Sophie waren die beliebtesten Vornamen des Jahres 2013 im Bezirk Amstetten.
BEZIRK. Aufatmen bei Freunden klassischer Vornamen. Der "Kevinismus" der frühen 90er-Jahre ist passè, französische Zungenbrecher um Patrice, Chantal oder Jaqueline gehören der Vergangenheit an. In Niederösterreich beherrschten 2012 Lukas (186 Kinder), Tobias (182), Jonas (155), Anna (175), Sophie (154) und Hannah (141) die Namenslisten. Dank einer Statistik der Onlineplattform babygalerie.at wissen wir auch, wo im Bezirk Amstetten der Trend seit 2013 hingeht.
Auf der Suche nach "exotischen" Ausreißern der Vergangenheit wurden die Bezirksblätter am Standesamt Amstetten fündig. "Alle fragten immer: Wie heißt du? Wie schreibt man das? Das ist ja kein Name. Ich wollte immer Karin heißen", gesteht Standesbeamtin Edda Streißlberger. Ihr Vater war im Krieg lange in Norwegen, deshalb wollte er sie unbedingt Edda nennen. Der Pfarrer weigerte sich jedoch, sie so zu taufen, weil das ein heidnischer Name sei. Darum brauchte sie für die kirchliche Zeremonie einen zweiten christlichen Namen.
Heute sieht Edda Streißlberger ihren besonderen Namen durchaus positiv, denn damit kann sie sich von den vielen Elisabeths und Marias ihrer Generation abgrenzen. "Nach mir ist sogar ein Buch benannt", schmunzelt sie.
Lindsay, Lennox, Joel, Christos und Barnabas waren heuer die außergewöhnlichsten Täuflinge auf dem Standesamt Amstetten. Stars aus Film, Fernsehen und Sport dienen bei der Wahl "exotischer" Namen oft als Vorbild, glaubt der Leiter des Amstettner Bürgerservices und Standesbeamte Helmut Augustin. "Was auffällt ist, dass die Namen alle relativ kurz sind. Es ist schön, dass man die Namen dann auch so ausspricht, wie sie wirklich lauten", so Augustin.
Die Migranten aus 70 verschiedenen Nationen, die in Amstetten zu Hause sind, tragen in der Stadt zu einer hohen Namensvielfalt bei und machen die Aufgabe des Standesamts hier sehr interessant und vielfältig, erklärt er.
"Es ist in letzter Zeit die Tendenz zu ausgefallenen Vornamen gestiegen", berichtet auch Herbert Stoschek, Standesbeamter aus Stadt Haag. Zoe, Zoey, Mercedes und Nevio waren die ungewöhnlichsten Namen seiner Karriere. Franz, Josef und Karl haben dagegen sowohl in Haag als auch Amstetten schon längere Zeit ausgedient.
Um sein Kind auf einen außergewöhnlichen Namen zu taufen, muss man übrigens beweisen, dass sein Name in irgendeiner Gegend der Welt als Vorname gebräuchlich ist.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.