LK Amstetten
Das ist die Corona-Lage im Krankenhaus Amstetten
Primarärzte Bernhard Bacher und Rudolf Schwarz berichten über die aktuelle Lage im LK Amstetten.
AMSTETTEN. "Alle planbaren Operationen mussten zugunsten der Covidpatienten auf der Intensivstation verschoben werden", erklärt Primararzt Bernhard Bacher vom Landesklinikum.
"Die Betreuung von Covidpatienten ist mit einem sehr hohen pflegerischen Aufwand verbunden, aber noch können alle Patienten behandelt werden. Auch wenn es derzeit einen deutlich veränderten Betrieb im Klinikum gibt", erklärt der Primar weiter.
29 Covid-Patienten
20 Covidpatienten liegen auf der Normalstation und neun Covidpatienten und ein weiterer Patient lagen mit Stand 2. Dezember auf der Intensivstation. Acht der Covidpatienten sind ungeimpft, ein Patient geimpft. "Das Landesklinikum hat 14 Intensivbetten", informiert Primar Bacher.
Eine hohe Sterblichkeit gibt es nach schweren Verläufen durch die Delta-Variante. „Wir verlieren 40 Prozent der Patienten. Auch Personen ohne Vorerkrankungen können bis hin zum tödlichen Ausgang betroffen sein", so Bernhard Bacher.
Impfung schützt zu 90 Prozent
"Auch bei Kindern ist eine Erkrankung ernst zu nehmen. Es gibt milde, aber auch schwere Verläufe. Corona kann auch für Kinder lebensbedrohlich werden", so Primararzt Rudolf Schwarz. Bei Kindern könne die Krankheit viele Gesichter und viele Symptome haben.
"Wenn man sieht, was diese Krankheit Erschreckendes anrichten kann, ist eine Impf-Aversion schwer nachvollziehbar." (Bernhard Bacher)
"Die Sterblichkeit ist zwar mit 1:1.000 deutlich geringer als bei Erwachsenen, aber Langzeitfolgen wie Long Covid oder das Post-Covid-19-Syndrom können das restliche Leben bestehen bleiben", fügt Schwarz hinzu. Eine Impfung sei der beste Schutz und die einzige Chance, auch bei Kindern. "Die Impfung schützt zu 90 Prozent vor einem schweren Verlauf", erklärt Bernhard Bacher.
Die üblichen Impfnebenwirkungen betreffen die ersten Tage, aber es gebe keine Langzeitnebenwirkungen, erklärt Bacher. „Ich kenne kein sichereres Medikament als diese Impfstoffe. Sie wurden weltweit milliardenfach verimpft und streng überwacht. Das ist der größte Feldtest.“ "Womit man rechnen muss, sind regelmäßige Auffrischungsimpfungen, wobei man noch nicht sagen könne, wie groß der Abstand zwischen den Impfungen sein wird", so die beiden Ärzte.
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