Der "Christbaum der Wünsche" steht in Amstetten

STADT AMSTETTEN. Johanna wünscht sich eine "Elsa-Puppe", Lukas eine "Legoplatte", "Puppengeschirr" hätte gerne Ashley, über "Holzbausteine" würde sich Kyriel überaus freuen und Michaels Wunsch wäre ein "Arztkoffer".

40 Wünsche, 40 Lächeln

40 Wünsche wie diese hängen auch heuer fast unbemerkt am Weihnachtsbaum am Adventmarkt in Amstetten. Wünsche, die Kindern, die sexueller, physischer und psychischer Gewalt ausgesetzt waren, eine Freude zur Weihnachtszeit bereiten sollen, erklärt Theresia Ruß, Leiterin des Kidsnest-Kinderschutzzentrums Mostviertel. Bei den jüngeren wären es oft Stofftiere oder Puppen, bei den älteren CCA-Gutscheine, aber auch Fußbälle und sogenannte "Sorgenfresser" stehen am Wunschzettel, erzählt Ruß.

Die Gewalttaten an Kindern

Bis zu 500 Personen, davon sind etwa die Hälfte Kinder, betreut das Kinderschutzzentrum im Jahr. Von der Hilfe bei akuten Krisensituationen über psychologischer Unterstützung bei Ängsten oder Depressionen bis hin zur Prozessbegleitung reicht das Aufgabenfeld des Teams rund um Theresia Ruß, die auf eine langjährige Erfahrung im Kinderschutzzentrum zurückblicken kann.
"Wirklich schlimme Fälle waren von Anfang an immer wieder dabei", erzählt sie. Vielleicht sei aber in den letzten Jahren die Zivilcourage gestiegen, meint sie. Die laufende Bewusstseinsbildung hätte dazu beigetragen, dass auch die Hemmschwelle der Kontaktaufnahme in Notsituationen gesunken sei.
Dennoch – obwohl das Verständnis gestiegen sei, handelt es sich bei Gewalt an Kindern nach wie vor um ein "schambehaftetes Thema".

Ein Wunsch geht in Erfüllung

Die kleinen Wünsche der Kinder kann jeder Amstettner einfach erfüllen, indem er die Karte vom Baum pflückt, das Geschenk besorgt, verpackt, mit dem Kindernamen auf der Karte beschriftet und bis spätestens Samstag, 19. Dezember, im Amstettner Kultur- und Tourismusbüro abgibt (Montag bis Freitag von 9 bis 17 Uhr und Samstag von 9 bis 12 Uhr). Natürlich kann man gerne ein paar Kekse dazugeben.