Die zehn stärksten Hochwasser der Ybbs
Amstettner Wochenblatt im Jahr 1899: "Von Stunde zu Stunde laufen neue Nachrichten ein, von denen die eine trauriger ist als die andere."
BEZIRK AMSTETTEN. 20 Millionen Euro werden von Bund, Land und Gemeinde in Ybbsitz für den Hochwasserschutz in die Hand genommen. Die Bauarbeiten am Prollingbach sollen bis 2026 abgeschlossen sein. Danach folgt der Schutz an der Schwarzen Ois. Bereits fertig sind etwa Maßnahmen im Panlehen- oder Wagnergraben. In den vergangenen Jahren wurden enorme Summen investiert, um die Ybbs und deren Zubringer hochwassersicher auszugestalten.
Hochwasser der Ybbs
Welche Schäden die Ybbs und deren Nebenflüsse über Jahrhunderte hinweg immer wieder anrichteten, ist gut dokumentiert. 1821 gab es rund um den damaligen Markt Amstetten gleich ein "Doppelhochwasser" – nicht das einzige in der Geschichte. Nachdem die Ybbs wenige Tage zuvor bereits eine Hälfte der Ybbsbrücke wegriss, trat die Ybbs am 18. September neuerlich über die Ufer.
"Der Edlabach führte derart großes Hochwasser, dass am Marktplatz Schotter und Pflaster bis auf den Grund weggerissen wurden und mehrere bis zu 2, 3 m tiefe Auswaschungen entstanden", berichtet der langjährige Amstettner Archivar Josef Plaimer.
1845 wurde wieder die Ybbsbrücke in Amstetten weggerissen. 1862 wurden in Dingfurth Häuser weggeschwemmt. In den 1890er-Jahren wurde schließlich ein Damm in Amstetten errichtet. Zahlreiche Überflutungen gab es auch im 20. Jahrhundert: 1922, 1926, 1928, 1938, 1949, 1954, 1957, 1959, 1961, 1966, 1975, 1991, 2002, 2006, 2007 oder 2009. Die Liste ließe sich noch weiter fortsetzen.
Das Hochwasser von 1899
Eines der stärksten Hochwasser-Ereignisse erlebten die Amstettner 1899. Das Amstettner Wochenblatt berichtet: "Noch sind die schrecklichen Tage vom 31. Juli und 1. August 1897 in frischer Erinnerung und schon wieder wurden wir von einer Wasserkatastrophe heimgesucht, die in ihren entsetzlichen Folgen nicht hinter jener des Jahres 1897 zurücksteht." Im Bericht heißt es weiter über die Schäden etwa an der Allersdorfer Brücke: "Die Brücke konnte den anstürmenden Wogen nicht widerstehen ... sie auf der Allersdorfer Seite prasselnd zusammen und verschwand in den Fluthen."
Die zehn schlimmsten Hochwasser der Ybbs
(Reihung nach Durchfluss)
- 03.08.1991: 1.010 m³/s Durchfluss, 450 cm Pegelstand
- 21.07.1959: 1.000 m³/s, 550 cm
- 13.09.1899: 1.000 m³/s, 400 cm
- 24.06.2009: 936 m³/s, 440 cm
- 16.08.1949: 900 m³/s, 450 cm
- 23.07.1957: 900 m³/s, 520 cm
- 07.08.2006: 852 m³/s, 425 cm
- 30.07.1897: 840 m³/s, 380 cm
- 30.06.1966: 820 m³/s, 420 cm
- 02.07.1975: 820 m³/s, 420 cm
Wasserstandsmessung bei der Messstelle Greimpersdorf (Amstetten).
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