Erst eröffnet, nun ein Wrack
Das Heer zog die bei der Flut gesunkene Piratenkneipe aus der Donau. Sie wird verschrottet.
NEUSTADTL. "Heute nacht wäre er uns schon fast 'abgepascht'", erzählt Silvia Lechner. Sie meint damit den "Pirat", ihre einst schwimmende Kneipe. Jetzt ist er ein Wrack. Der zur Gastro-Station umgebaute Lastkahn ist im Hochwasser gesunken. Schaden: 80.000 Euro. Doch damit nicht genug, der Kahn muss gehoben werden.
Über 100.000 Euro kostet eine Schiffsbergung. Geld, das die Eigentümer nicht haben. "Darum bin ich sehr dankbar, dass uns das Bundesheer geholfen hat", sagt die Gastronomin. 17 Tage waren Taucher und Pioniere im Einsatz. Mit drei Bergepanzern zogen sie den ca. 200 Tonnen schweren "Piraten" aus dem Wasser. Die Feuerwehr unterstützte sie mit Spezialpumpen.
Nun liegt das Schiff in Ufernähe. Die Einrichtung ist kaputt und der Rumpf total durchlöchert. Ohne Pumpen würde das Boot sofort wieder sinken. Deshalb, und damit es sich nicht losreißt und "abpascht", muss es Tag und Nacht bewacht werden. Am Tag passen die Eigentümer auf und nachts die Feuerwehr.
"Ohne die vielen freiwilligen Helfer wäre das nicht zu bewältigen gewesen", berichtet Silvia Lechner. Von Kunden und Lieferanten hat sie viel Hilfsbereitschaft erfahren, z.B. Gratisgetränke, die sie für die Verpflegung der Helfer - Kosten pro Tag 300 bis 500 Euro - gut brauchen konnte. Sie haben ihr trotz allem eine Perspektive gegeben. "Das war so in dieser Zeit unsere Familie", meint sie. Jetzt wird das Schiff zerschnitten und verschrottet.
Mit einer Schirmbar will die Gastronomin weitermachen. Sie hofft auf eine Genehmigung für eine schwimmende Plattform: "Was wir dringend brauchen, ist ein Bootsanlegesteg, dass unsere Kunden vom Wasser wieder kommen können", so die Eigentümerin.
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