So erzählen die Straßen Amstettens von Aufstieg und Fall der Republik
BEZIRK AMSTETTEN. Vor 100 Jahren wurde die Republik Österreich verkündet und die Monarchie ins Grab der Geschichte gelegt. Die Spuren und manche bedeutende Namen der vergangenen Jahrzehnte lassen sich an den Hauswänden des Bezirks ablesen – in Form der Straßenbezeichnungen. Der wohl bekannteste unter diesen "Helden der Republik" auf den Schildern des Bezirks ist Karl Renner. Renner ist ein Gründervater der Ersten sowie der Zweiten Republik. Er wurde nach dem Ende der Monarchie österreichischer Staatskanzler (1918–1920). Nach dem Ende der NS-Zeit wurde er 1945 abermals Staatskanzler einer provisorischen Regierung. Der 1870 in Mähren im heutigen Tschechien geborene Sozialdemokrat starb 1950 in Wien.
Verändern sich die Zeiten, verändern sich auch die Namen von Orten und Plätzen: Der Hauptplatz in Amstetten hieß ab 1934 "Dr.-Engelbert-Dollfuß-Platz" und ab 1938 "Adolf-Hitler-Platz". Nach dem Krieg kehrte man zur Bezeichnung Hauptplatz zurück. Ähnliches ist von der heutigen Parkstraße in Amstetten zu berichten. Die damals neue Seitenstraße der Ardaggerstraße wurde 1937 nach der Ehefrau des Bundeskanzlers Kurt Schussnigg "Herma-von-Schussnigg-Straße" benannt. Während der NS-Zeit trug sie den Namen "Otto-Planetta-Weg". Der Nationalsozialist Planetta schoss beim Juliputsch 1934 auf den damaligen Bundeskanzler Dollfuß, der dem Attentat erlag.
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