So schupfen Eltern in Amstetten Job und Kind
Serie Teil 2: Vereinbarkeit von Job und Familie. So wird der Nachwuchs der Amstettner betreut.
BEZIRK AMSTETTEN. "Die Öffnungszeiten von 7 bis 17 Uhr wurden an den Bedarf der Eltern angepasst. Derzeit werden 64 Kinder im Alter von 4 bis 6 Jahren von vier Kindergartenpädagoginnen und neun Kinderbetreuerinnen betreut", erklärt Doris Mayr, Leiterin der Kinderbetreuungseinrichtung im Landesklinikum Amstetten.
2014 wurde die Kinderbetreuungseinrichtung mit zwei Gruppen eröffnet. Aufgrund großer Nachfrage wurde diese 2017 um zwei weitere Gruppen erweitert. "Berufstätige Eltern möchten ihre Kinder während der Arbeitszeit bestens versorgt und betreut wissen. Mit unserer Kinderbetreuungseinrichtung können wir das gewährleisten", so Gernot Artmüller, kaufmännischer Direktor des Landesklinikums.
Betreuung im Bezirk
Insgesamt werden derzeit in 70 Landeskindergärten im Bezirk knapp 4.000 Kindergartenkinder betreut. Die Betreuungsquote der 3- bis 5-Jährigen im Bezirk liegt bei rund 96 Prozent. Bei den unter 2,5-Jährigen sehen die Zahlen allerdings anders aus. In derzeit 17 Tagesbetreuungseinrichtungen – fünf weitere sind geplant – werden derzeit rund 200 Kinder betreut. Allerdings wurde hier in den letzten Jahren im Bezirk enorm investiert. "Wir haben hier massiv nachgerüstet", erklärt Johannes Pressl, NÖ Gemeindebund-Vizepräsident und Bürgermeister in Ardagger. Eine künftige Herausforderung sei es, diese "wichtigen Angebote" auch "dauerhaft tragfähig zu halten", so Pressl, in dessen Gemeinde gerade eine Online-Umfrage läuft. Thema sind die Angebote für Kinder, Jugendliche, Familien und Senioren.
Tagesmütter dringend gesucht
Eine Alternative zu institutionellen Einrichtungen sind Tageseltern. Knapp 70 betreuen derzeit rund 230 Kinder im Bezirk. "Tagesmütter und Tagesväter sind sehr rar – die Nachfrage ist aber insbesondere im städtischen Bereich sehr groß", erklärt Nina Schöbinger, Fachbereichsleiterin Familie bei der Caritas der Diözese St. Pölten. "Flexible, dem Bedarf der Eltern entsprechende Lösungen bieten derzeit nur Tagesmütter und Tagesväter, da dort eine Betreuung vor 7 Uhr und nach 17 Uhr möglich ist", erklärt sie. "Ich war 22 Jahre Tagesmutter beim Hilfswerk", erzählt Barbara Eichleter. Gelegentlich springe ich immer noch ein bei Krankheit der Kinder", erklärt sie und fügt hinzu: "Tagesmütter sind leistbar und bieten deinem Kind eine flexible Betreuung!"
"Ohne die vielen tollen Tagesmütter wäre es für viele Eltern schwierig, Job und Kind unter einen Hut zu bringen", bestätigt auch Julia Thomas aus Rosenau. "Wir selbst hatten und haben großes Glück, gleich zwei tolle Tagesmütter erlebt zu haben", blickt sie zurück.
Dennoch, ohne Hilfe aus der eigenen Familie, geht es oft nicht. "Ein Hoch auf die Oma – ohne sie könnte ich nicht arbeiten gehen! Welcher Kindergarten sperrt schon um 5:30 Uhr auf?", sagt dazu Doris Blumauer aus Wolfsbach.
Übrigens: Laut Akonsult-Umfrage im Auftrag der BEZIRKSBLÄTTER meinen 52 Prozent der Befragten des Mostviertels, dass in NÖ mehr für Kinder getan wird als in anderen Bundesländern.
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