"Verheerendes Ausmaß": Käfer befällt Kiefern in Waldheim

Käferbefall: Umweltstadtrat Dominic Hörlezeder vor gefällten Weißkiefern in Waldheim. | Foto: Stadtgemeinde Amstetten
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Der Sechszähnige Kieferborkenkäfer befällt Weißkiefern in Waldheim. So reagiert die Stadt.

STADT AMSTETTEN. Im Mischwald von Waldheim wurde ein "verheerendes Ausmaß" eines Sechszähnigen Kieferborkenkäfer-Befalls festgestellt, heißt es seitens der Stadtgemeinde Amstetten.

Weißkiefer ist betroffen

Hauptsächlich ist davon die Weißkiefer betroffen. Die Forstbehörde wurde umgehend von diesem Schädlingsbefall informiert.
Da jeder Waldbesitzer verpflichtet ist, gefährliche Massenvermehrungen solcher Schädlinge zu behandeln, müssen die erkrankten Bäume entnommen werden. Laubbäume sind gegen diesen Befall resistent und somit nicht gefährdet.

Kein Kahlschlag notwendig

"Ein Kahlschlag dieses Gebietes ist daher nicht erforderlich und wird auch nicht durchgeführt", heißt es seitens der Stadtgemeinde. Hinsichtlich Nutzung müssen aber Fahrgassen, soweit nicht vorhanden, angelegt werden. "Die Maßnahmen können jedoch mit kleinen Forstmaschinen durchgeführt werden", wird betont.

Durch natürliche Verjüngung wird sich der Bestand großteils selbst regenerieren können. Falls größere Bestandslücken entstehen sollten, wird mit standorttypischen Baumarten nachgepflanzt.

Baumbestand ändert sich

"Es gilt jetzt, einen kühlen Kopf zu bewahren und die nötigen Maßnahmen zu setzen. Auch in diesem Bereich werden wir tiefwurzelnde Laubbäume brauchen, die mit länger anhaltender Hitze besser umgehen können und somit den Klimaveränderungen langfristig gewachsen sein werden“, so Umweltstadtrat Dominic Hörlezeder.
Durch die trockenen Sommer müssen Waldbesitzer vermehrt gegen Schädlinge ankämpfen. Der Sechszähnige Kieferborkenkäfer ist äußerst selten in unseren Gebieten und sei daher ein Bote der klimatischen Veränderung.

Die Fichten vor dem Aus

"Einmal mehr bekommen wir die verheerenden Auswirkungen der Klimakatastrophe zu spüren", sagt Hörlezeder. Der Wald sei ein Hauptbetroffener der Klimaerwärmung. Abseits des nunmehrigen Kiefernbefalls sind vor allem Fichten betroffen. „Viele Fichtenwälder werden mittelfristig durch standorttypische Laubwälder ersetzt“, erklärt Dieter Stadlbauer vom Umweltreferat.

Vor allem die Eiche ist eine Baumart, die mit höheren Temperaturen vergleichsweise gut zurechtkommt, weil sie tief wurzelt. Im Oidenwald wurde etwa im Frühjahr unter fachkundiger Anleitung von Förster Franz Reiterer ein neuer Eichenwald gepflanzt.

„Wir müssen vordenken und rechtzeitig handeln, um der Klimakatastrophe Herr zu werden. Derartige Umwandlungen werden sukzessive durchgeführt werden müssen. Das Verständnis und vor allem das Vertrauen der Bevölkerung dafür sind mir enorm wichtig“, so Hörlezeder.

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