Aufsichtsrat für 329 Euro
Klaus Schneeberger, Klubobmann des Landesklubs der ÖVP Niederösterreich, im Gespräch mit P3TV-Chef Rudolf Vajda und Bezirksblätter-Chefredakteur Oswald Hicker.
Ihre Immunität wurde wegen Untreueverdacht in der Causa Hypo aufgehoben. Wie kann man da Ehrlichkeit vermitteln?
„Diese Anzeige war rein politisch motiviert. Insgesamt wurden von Stefan Petzner 12 Aufsichtsräte angezeigt. Da sind auch etwa Ex-Innenminister Schlögl und Bürgermeister Sonnweber von der SPÖ dabei. Auch die Betriebsräte. Es wird nichts übrigbleiben.“
Macht es ein gutes Bild, dass sie im Hypo-Aufsichtsrat sitzen? Ist es gut, wenn man als Politiker zwei Gehäter kassiert?
„Ich bekomme 329 Euro Entschädigung im Monat.“
Für 300 Euro im Monat verantworten Sie Milliardenbudgets?
„Das glaubt ja keiner. Jeder vermutet wir weden reich. Für viele ist das viel, aber für diese Verantwortung ist es eine Bagatelle.“
Muss man sich um die Hypo NÖ sorgen, droht ein Schicksal wie bei der Hypo Alpe Adria?
„Die Hypo NÖ ist die einzige Bank, die keinen Euro vom Staat verlangt hat. Wir schreiben 30 bis 50 Millionen Euro im Jahr Gewinne und machen etwa in der gleichen Größenordnung Gewinnrücklagen.“
Warum wehren Sie sich so, die Wohnbauveranlagungen offenzulegen? Man hat das Gefühl, die ÖVP vertuscht etwas.
„Wir sind die meistgeprüfteste Veranlagung. Vier mal hat der Bundesrechnungshof geprüft. Wir haben 16 Vorschläge bekommen, 15 davon umgesetzt. Nun werfen uns andere Rechnungshofberichte von 2008 vor.
Sie selbst haben 2001 die Anträge zur Veranlagung eingebracht. War das ein Fehler?
„Wir hatten Darlehen mit bis zu 50 Jahren Laufzeit. Wir haben dieses Geld abgezinst verkauft, können nun damit sofort arbeiten. Das hat über 800 Millionen Rendite erwirtschaftet. Freilich wollten wir mehr, das ursprüngliche Ziel werden wir nicht mehr erreichen. Aber wir haben von diesem Geld 1,9 Milliarden im Land investiert, es arbeitet nun etwa in Form von Arbeitsplätzen.“
Frank Stronach sagt, das Land hätte das Geld besser in Wissenschaft und Forschung investieren sollen...
„Ich würde gerne mit Frank Stronach über Krems, St. Pölten, Tulln, Wieselburg, Klosterneuburg nach Wiener Neustadt fahren. Dort sieht jeder wieviel Millionen das Land in Forschung gesteckt hat. Der hat von Niederösterreich keine Ahnung.“
Stimmt es, dass Stronach antritt, weil Sie gegen den Stadionbau in Wr Neustadt waren?
„Ja. Magna hatte damals Kurzarbeit, gleichzeitig wollte Stronach 40 Millionen für ein Stadion investieren. Ich habe gesagt es ist unmoralisch dem kleinen Arbeiter das Geld wegzunehmen und damit ein Stadion zu bauen. Stronach wollte eine Entschuldigung, das wurde abgelehnt.“
Sie werden als Stadtchef in Wr . Neustadt gehandelt...
„Mir gefällt es im Landtag, ich bleibe volle fünf Jahre.“
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