E-Health, Kleinkindbetreuung, Tourismus, Onlinehandel
Das sind die Pläne für die Niederösterreicher
NÖ. 2020 wird ein Jahr der Arbeit auf allen Ebenen, kündigt Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner an. Schließlich würden die Herausforderungen nicht weniger und nicht leichter, blickt die Landeshauptfrau bei der Arbeitsklausur der Volkspartei Niederösterreich (VPNÖ) in Amstetten in das neue Jahrzehnt.
Heimische Händler sollen vom Onlinehandel profitieren
„Der Bereich Arbeit und Wirtschaft hat sich in den letzten zehn Jahren stark gewandelt, besonders was den Onlinehandel betrifft. Die Online-Einkäufe haben sich seit 2010 verdoppelt. Dabei fließen 60 Prozent der Ausgaben über den Online-Handel ins Ausland", so Mikl-Leitner.
Die Folgen dieser Entwicklung würden vor allem die Händler in den Gemeinden zu spüren. Daher müsse gehandelt werden. "Wir in Niederösterreich wollen gemeinsam mit der Wirtschaftskammer und dem Handelsverband in den nächsten Wochen ein Konzept zur Stärkung der digitalen Fitness des niederösterreichischen Handels erarbeiten. Dadurch wollen wir unsere Unternehmen von unfairen Wettbewerbsbedingungen im Netz sowie Ortszentren vor weiterer Ausdünnung schützen", sagt die Landeshauptfrau dazu.
Ziel sei es eine "Win-Win-Win-Situation" zu schaffen, "zum Ersten für die Unternehmen durch neue Geschäftsperspektiven, zum Zweiten für die Standortgemeinden durch steigende Wertschöpfung und zum Dritten soll das Bewusstsein der Konsumenten für die Bedeutung der Regionalität im Kaufverhalten geschärft werden“, so die Landeshauptfrau.
Lehrlingsoffensive: Höchster Rückgang bei Jugendarbeitslosigkeit
„Lehrlings- und Fachkräfteausbildung ist eng mit dem Handel verbunden, über 2.000 junge Menschen absolvieren im NÖ Handel eine Lehre und erhalten dadurch eine fundierte Berufsausbildung", erklärt Mikl-Leitner. Daher soll auch die NÖ Lehrlingsoffensive fortgesetzt werden. "Bereits im vergangenen Jahr haben davon über 6.200 Jugendliche profitiert. Das hat auch dazu geführt, dass wir den größten Rückgang der Jugendarbeitslosigkeit aller Bundesländer verzeichnet haben, mit einem Minus von 10,5 Prozent", so die Landeshauptfrau.
Fachkräfte sollen zudem mit der neuen Qualifizierungsoffensive für Menschen über 25 ausgebildet werden. Im Zuge dieser können heuer 3.500 Personen gezielt für den Arbeitsmarkt vorbereitet werden. "Insgesamt werden alleine 2020 für die Lehrlings- und die Qualifizierungsoffensive gemeinsam mit dem AMS und dem Europäischen Sozialfonds 77 Millionen Euro investiert“, erklärt Mikl-Leitner.
Neue Tourismusstrategie auf drei Säulen
„Fachkräfte brauchen wir vor allem auch im Bereich Tourismus", schlägt die Landeshauptfrau die Brücke zum Tourismus. "Erneut konnten wir im Tourismus ein starkes Wachstum verzeichnen – im Jahr 2019 einen neuen Rekordwert mit rund 7,6 Millionen Nächtigungen. Das bedeutet 200.000 zusätzliche Übernachtungen bzw. ein Wachstum von 2,5 Prozent im Vergleich zu 2018", berichtet Mikl-Leitner.
Mit einer neuen Tourismusstrategie soll der NÖ Tourismus noch weiter entwickelt werden und auf diese Erfolgszahlen aufbauen. Dabei wird auf drei zentralen Leitlinien aufgebaut: Regionalität und Authentizität, Kultur und Kulinarik sowie Gesundheit und Naturerlebnis. "Das kommt letztlich allen zu Gute – schon jetzt liegt das Kommunalsteueraufkommen in Kulturgemeinden um rund ein Drittel über dem Durchschnitt“, betont Mikl-Leitner.
"E-Health-Strategie" soll Patientenbetreuung verbessern
Auch beim Thema Gesundheit legt man eine neue Strategie auf den Tisch. „Mit der NÖ Landesgesundheitsagentur beginnt die Umsetzung des größten Reformprojektes im Land seit 1945. Darüber hinaus wollen wir in diesem Bereich noch weitere Akzente und Aktivtäten setzen", so Johanna Mikl-Leitner. Unter anderem durch die Einbindung bzw. Ausnützung neuer Technologien.
Dazu wird gerade die erste NÖ E-Health-Strategie erarbeitet und befindet sich bereits in der Endabstimmung. Diese Strategie soll nicht nur als Grundlage für die Digitalisierung im NÖ Gesundheitswesen dienen, sondern auch neue Möglichkeiten zur Vernetzung zwischen Patienten sowie deren Gesundheitsdienstleistern bieten. "Es soll vor allem eine noch bessere Betreuung der Patienten garantiert werden“, erklärt die Landeshauptfrau.
Bis Ende 2022 100 neue Kleinkinderbetreuungsgruppen
"Wir haben uns zum Ziel gesetzt, bis Ende 2020 100 neue Kleinkinderbetreuungsgruppen zu schaffen. Ein Ziel, dass wir schon Mitte des Jahres 2020 erreichen werden", berichtet Johanna Mikl-Leitner. Das neue Ziel lautet nun, bis Ende 2022 nochmals bis zu 100 zusätzliche Kleinkinderbetreuungsgruppen einzurichten.
Umwelt-Förderung: „Sauberhafte Feste“ auch für Vereine
Auf Basis des Klima- und Energieprogramms sollen bis 2030 konkrete Maßnahmen auf den Weg gebracht werden. "Bereits jetzt konnte eine Vielzahl der 230 bestehenden Maßnahmen nur gemeinsam mit den Gemeinden umgesetzt werden", betont die Landeshauptfrau. Ein "Erfolgsprojekt" seien die "Sauberhaften Feste".
"Durch rund 570 ‚Sauberhafte Feste‘ im Jahr 2019 konnte die durchschnittliche Abfallmenge pro Besucher um das 80-fache reduziert werden. In Zukunft sollen noch mehr Vereinsfeste ‚sauberhaft‘ und plastikfrei gefeiert werden. Dazu sollen noch mehr Geschirrmobile angeschafft und den Vereinen und Verbänden zur Verfügung gestellt werden“, erläutert die Landeshauptfrau.
Neues Radfahr-Förderkonzept
"40 Prozent der mit dem Auto zurückgelegten Wege können auf Geh- und Radwege verlagert werden", erklärt Mikl-Leitner. Deshalb soll ein neues Förderkonzept für den Radverkehr in Zusammenhang mit den Gemeinden entwickelt werden.
Europäische Zusammenarbeit: Offensive für Gemeinden
„Heuer jährt sich unser EU-Beitritt zum 25. Mal. Niederösterreich hat sich in diesen 25 Jahren zu einer selbstbewussten Wirtschafts- und Forschungs-, Kultur- und Tourismusregion und zu einem Top-Bildungsstandort entwickelt. Durch die Stärkung der Zusammenarbeit auf kommunaler und regionaler Ebene wollen wir nun neue Akzente setzen. Dafür starten wir eine Offensive für europäische Gemeinde- und Städtepartnerschaften", sagt die Landeshauptfrau. Für die Etablierung von Partnerschaften stehen aus EU-Mitteln bis zu 25.000 Euro und von Netzwerken bis zu 150.000 Euro zur Verfügung.
"Diese Mittel stärken nicht nur die europäische Zusammenarbeit, sondern auch den aktiven Austausch und ein gegenseitiges voneinander lernen“, so Johann Mikl-Leitner.
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