Einnahmen, Ausgaben, Investitionen: Blick ins "Geldbörsel" der Stadt Amstetten
Zahlen, Daten, Fakten: Die Bezirksblätter erklären mit Expertenhilfe das Budget der Stadt Amstetten.
STADT AMSTETTEN. Die BEZIRKSBLÄTTER werfen mit dem für die Finanzen verantwortlichen Vizebürgermeister Michael Wiesner einen genauen Blick ins städtische "Geldbörsel".
Ordentlicher Haushalt
Der "ordentliche Haushalt" der Stadt wird mit 74.981.500 Euro budgetiert. Dieser beinhaltet alle regelmäßigen Einnahmen und Ausgaben. Die Haupteinnahmen machen Ertragsanteile des Bundes, 27,1 Mio Euro, und gemeindeeigene Steuern, 18,3 Mio Euro, (Kommunalsteuer 14,782 Mio Euro) aus. Den größten Ausgabenblock bildet das Umlagewesen. Rund 67,8 % der Ertragsanteile des Bundes (18,4 Mio Euro) machen die sogenannten Transferzahlungen an Träger des öffentlichen Rechts aus. Diese werden vom Land NÖ sofort einbehalten (Krankenhausbeitrag 9 Mio Euro, Sozialhilfeverbandsumlage mit 5 Millionen Euro, Schulumlagen 2,3 Mio Euro).
Außerordentlicher Haushalt
Der "außerordentliche Haushalt", das sind die unregelmäßigen bzw. vereinzelten Ausgaben, ist mit 13.820.600 Euro veranschlagt.
Das Geld dazu stammt zu 38 % (5,3 Mio Euro) aus Eigenmittel. Der Rest wird durch Darlehen (6,9 Mio Euro) bzw. sogenannter Transfereinnahmen (Geldflüsse zwischen Bund, Land und Gemeinde) in der Höhe von 1,4 Mio Euro finanziert.
Die freie Finanzspitze
In Summe verfügt die Gemeinde über eine "freie Finanzspitze", sozusagen die frei verfügbaren Mittel für neue Investitionen, von rund 3,6 Mio Euro.
Das plant die Stadt für 2019
3 Mio Euro entfallen 2019 auf Straßen, Wege- und Wasserbau. 2,9 Mio Euro sind für den Kanal eingeplant. Für die Sanierung bei den Wohn- und Geschäftsgebäuden sind rund 800.000 Euro vorgesehen, Für Bildungseinrichtungen, etwa Sanierungen, rund 1 Mio Euro. Für das Projekt "Junges Wohnen" wie auch für den Grunderwerb zum Neubau des Bauhofes in Hausmening wurden 950.000 Euro veranschlagt. Für Ausbau und Sanierung der Parkdecks sind 788.000 Euro, für die Gestaltung des Stadtzentrums 250.000 Euro vorgesehen. 250.000 Euro sollen in den Ausbau der Glasfaser-Infrastruktur fließen.
Die Finanzierung der Projekte
Die Eigenmittel werden durch Entnahmen der Rücklagen aufgebracht, sodass sich der Rücklagenstand bis Ende 2019 von 5.922.100 Euro auf 3.155.200 Euro reduzieren wird.
Der Darlehensstand der Stadtgemeinde wird sich aufgrund der geplanten Investitionen bis zum Ende des Jahres 2019 voraussichtlich auf 39.689.800 Euro erhöhen. Das ergibt bei 23.638 Bewohnern der Stadtgemeinde Amstetten eine Pro-Kopf-Verschuldung von 1.679 Euro (siehe Grafik). In Niederösterreich liegt die Pro-Kopf-Verschuldung im Vergleich bei 4.900 Euro.
Stadt als Wirtschaftsmotor
Aufträge der letzten großen Bauvorhaben der Stadt wie Rathaussanierung oder Neubau des Kindergartens in Allersdorf wurden zu rund 85 % an Betriebe der Region vergeben. Damit flossen über 20 Mio Euro in die heimische Wirtschaft zurück.
Mehr zur Diskussion im Gemeinderat finden Sie im Live-Stream der Gemeinderatssitzung. Hier geht es zur Aufzeichnung.
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