Gut geerdet in den Nationalrat
Bauernbund-Kandidat Georg Strasser über Heimat, Wahlkampf und Michael Spindelegger.
BEZIRKSBLÄTTER: Von Nöchling ins ferne Wien. Wann wurde aus dieser Möglichkeit eine echte Chance?
GEORG STRASSER: "Vor etwas mehr als einem halben Jahr ist man auf mich zugekommen, ob ich für den Nationalrat kandidieren würde und nach einigen Tagen Bedenkzeit mit meiner Familie habe ich zugesagt."
Ist Ihnen Nöchling also zu klein geworden?
"Nein, natürlich nicht. Nöchling wird weiterhin mein Lebensmittelpunkt bleiben. Hier ist meine Familie, mein Betrieb und ich werde auch weiterhin Bürgermeister bleiben. Damit stehe ich den Nöchlingern im Wort. Wien ist eine neue Herausforderung."
Die ÖVP verfügt ja derzeit über zwei Grundmandate, aber zumindest drei ernsthafte Bewerber. Wie stehen Ihre Chancen?
"Ich bin schon den Wien Marathon gelaufen, habe also durchaus den sportlichen Ehrgeiz auch als Erster durchs Ziel zu gehen. Wenn ich antrete, will ich auch etwas erreichen."
Einer der Kernpunkte Ihres Wahlkampfs ist die "enkeltaugliche Politik". Was kann man sich darunter konkret vorstellen?
"Die Politik läuft oft nur Einzelinteressen hinterher ohne auf das große Ganze, das Dach, das unsere Gesellschaft zusammenhält, zu schauen. Entscheidungen dürfen nicht kurzfristig gedacht sein, sondern auf 20 oder 30 Jahre ausgelegt sein."
Wofür würde ein Nationalrat Georg Strasser im Hohen Haus stehen?
"Ich komme vom Land, von der Landwirtschaft, war angestellt und selbstständig. Ich stehe also für den ganz normalen Menschen aus der Region, der mit beiden Beinen im Leben steht."
Aber die Politik verändert Menschen.
"Diese Sorge haben tatsächlich einige, doch ich wäre schlecht beraten meine eigenen Wurzeln abzuschneiden. Ich will den Bürgern auf konkrete Fragen auch konkrete Antworten geben und nicht in Phrasen flüchten. Dabei helfen mir sicher meine Familie und die Nöchlinger."
Was haben Sie mit ÖVP-Chef Michael Spindelegger gemeinsam und was unterscheidet Sie beide?
"Wir sind beide sicherlich bodenständig und haben eine Wellenlänge, doch ich stehe als Bürgermeister sicher mehr für den ländlichen Raum als er."
Interview: Ch. Trinkl
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