Amstettner in der Schuldenfalle: Privatinsolvenzen um 307 % gestiegen

Die Grafik zeigt meistgenannte (Mehrfachnennungen) Verschuldungsgründe laut Halbjahresstatistik der Schuldnerberatung NÖ. | Foto: Datawrapper
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BEZIRK AMSTETTEN. Der Advent steht vor der Tür und damit die intensive Zeit der Geschenkesuche, in der Euro für Euro den Besitzer wechselt. Doch was kann sich der Amstettner eigentlich leisten? Die BEZIRKSBLÄTTER blickten in die Börsel des Bezirks.

Allzeithoch an Insolvenzen

Um 307,1 Prozent stieg im Bezirk die Anzahl Privatinsolvenzen im Vergleich zum Vorjahr (siehe Zur Sache). Damit kletterten diese auf ein Allzeithoch.
"Durch die Novellierung der Insolvenzordnung im zurückliegenden Herbst wurde es für viele Private leichter, sich zu entschulden. Die Mindestquote von zehn Prozent sowie die Entschuldungsdauer von sieben Jahren fielen der Reform zum Opfer", berichtet Gerhard M. Weinhofer, Geschäftsführer des Gläubigerschutzverbandes "Creditreform".

Gründe für den Anstieg

"Der Gesetzgeber wollte damit erreichen, dass mehr Bürger nach einem Schuldenschnitt zurück in ihr Konsumentenleben gelangen können", erklärt der Geschäftsführer weiter. Hauptprofiteure seien gescheiterte Selbstständige mit hohen Verbindlichkeiten, die diese als persönlich Haftende aus ihrer ehemaligen Unternehmenstätigkeit übernommen haben.
Dazu würden aber auch viele Privatpersonen, die über kein Erwerbseinkommen oder lediglich über einen nichtpfändbaren Sozialbezug verfügen wie Arbeitslosengelder oder Notstandshilfe.

Bilanz Schuldnerberatung

Ein Blick in die Schuldnerberatungsstelle in Amstetten zeigt im Mostviertel einen Anstieg der Beratungsgespräche. Waren es laut Statistik der Schuldnerberatung NÖ im ersten Halbjahr 2017 noch 306, so sind es im ersten Halbjahr 2018 363 Beratungen.

Die Durchschnittsverschuldung (bezogen auf die Erstberatung) in der Geschäftsstelle Amstetten sank hingegen im Vergleich zum Vorjahr von 85.425,70 auf 60.210,20 Euro. Als Ursachen für die Verschuldung werden Arbeitslosigkeit bzw. Einkommensverschlechterung (38 Prozent), Selbstständigkeit (26 Prozent), Scheidung (21 Prozent), aber auch Konsumverhalten (18 Prozent) von den Betroffenen genannt.

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