Arbeits-Los: Was uns 2016 am Arbeitsmarkt erwartet
AMS Amstetten zieht Bilanz: 2015 war von steigender Arbeitslosigkeit im Bezirk geprägt.
BEZIRK AMSTETTEN. Trotz einer besseren Arbeitsmarktlage im Bezirk verglichen mit dem Niederösterreich-Durchschnitt, stieg die Zahl der Arbeitslosen weiter an.
Das Wirtschaftswachstum von 0,7 Prozent war zu schwach, um eine Entspannung auf dem Arbeitsmarkt zu bewirken, so Harald Vetter, Geschäftsstellenleiter des AMS Amstetten. Hinzu kommt, dass das Angebot an Arbeitskräften weitaus höher ist, als von den Unternehmen benötigt. „Die Folgen sind daher eine weitere Zunahme der Zahl der arbeitslosen Personen, trotz einem leichten Beschäftigungsplus gegenüber dem Vorjahr“, so Vetter weiter.
Ein Plus von 6,7 Prozent
2.688 arbeitslose Personen im Monatsschnitt 2015 bedeuten eine Steigerung von 6,7 Prozent im Vergleich zu 2014 (Niederösterreich plus 9,5 Prozent). Von den 2.688 Arbeitslosen sind 1.180 Frauen und 1.508 Männer.
Durchschnittlich befanden sich 2015 monatlich 514 Personen in Schulung. Ein Minus von 10,3 Prozent im Vergleich zu 2014.
4.400 Arbeitsaufnahmen
Immerhin konnten 4.400 Arbeitslose, das sind um 1,4 Prozent mehr als im Vorjahr, aus dem Bezirk Amstetten wieder in den Arbeitsmarkt integriert werden und fast 3.500 beim AMS von den Betrieben der Region gemeldete freie Stellen mit passendem Personal besetzt werden, berichtet Harald Vetter.
Langzeitarbeitslose verdoppelt
Die Zahl der Jobsuchenden, die bereits ein Jahr und länger beim AMS Amstetten vorgemerkt sind, ist in diesem Jahr um 102,6 Prozent auf 306 (Jahresdurchschnitt) gestiegen. „Mit der angespannten Arbeitsmarktsituation steigt die Zahl der Langzeitarbeitslosen weiterhin an“, erklärt der Geschäftsstellenleiter. Viele von ihnen gehören zur Generation "50+".
Gleichzeitig ist es gelungen, viele dieser Personen, die bereits länger als ein Jahr arbeitslos vorgemerkt sind, wieder in das Erwerbsleben zu integrieren. Verglichen mit 2014 haben um ein Drittel mehr arbeitsmarktferne Personen den Wiedereinstieg geschafft.
Problem Wiedereinstieg
Fast jeder zweite Langzeitarbeitslose ist 50 Jahre alt oder älter. „Einmal arbeitslos geworden, ist es bei angespannter Lage am Arbeitsmarkt für Golden Ager besonders schwer, im Berufsleben wieder Fuß zu fassen“, weiß der AMS Amstetten-Chef. Die Zahl der beim AMS Amstetten vorgemerkten Arbeitslosen, die der Generation 50+ angehören, ist 2015 weiter gestiegen – um 13,3 Prozent auf jahresdurchschnittlich 744 Personen.
Gleichzeitig ist 2015 fast 700 Jobsuchenden ab 50 Jahren der Wiedereinstieg ins Erwerbsleben gelungen. „Das sind rund 15 Prozent mehr als im letzten Jahr. Ein Zeichen, dass unsere Kampagne Einstellungssache 50+ Wirkung zeigt“, erklärt Harald Vetter. Für Arbeitssuchende im Alter ab 50 bietet das AMS eine Förderung für Dienstgeber, die bereits länger vorgemerkte Personen dieser Altersgruppe einstellen, an.
Die Prognose für 2016
Das höhere Wirtschaftswachstum wird nicht für Abbau der Arbeitslosigkeit ausreichen und so wird die Arbeitslosigkeit im Bezirk auch in diesem Jahr ansteigen.
„Der Druck am heimischen Arbeitsmarkt bleibt weiterhin aufrecht, die angespannte Arbeitsmarktsituation wird sich leider auch 2016 fortsetzen", so der AMS-Chef. "Das wird vor allem jenen Personen zu schaffen machen, die es aufgrund gesundheitlicher Probleme, Alter oder geringer Ausbildung, schwer im Berufsleben haben“, erklärt Harald Vetter.
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