Kreative Köpfe und Produkte

Superfood aus dem Mostviertel

Entlang der Moststraße brummt der Innovationsmotor: Ein Blick in die kreativen Köpfe der Region.

MOSTSTRASSE. Vom Gourmetmost bis zum Cider, vom Essig bis zum Senf-Kaviar, die Vielfalt der kulinarischen Angebote ist in den letzten Jahren förmlich explodiert. Viele der neuen Produkte – etwa der "weltbeste Wodka" – sind inzwischen auch international bekannt und anerkannt.

Innovation und Tradition

"Innovation ist wichtig, nur dann ist Tradition beständig", sagt Moststraße-Obfrau Michaela Hinterholzer über die "kreativen Köpfe" des Mostviertels. Der Trend sei klar: Die Konsumenten wollen Produkte aus der eigenen Region. Wenn hier produziert und konsumiert wird, dann bleibt auch die Wertschöpfung in der Region. Der nächste Schritt ist nun das "Netzwerk zu verdichten", so Hinterholzer. Mit Kooperationen will man innovativen Ideen einen zusätzlichen Schub geben.

Innovation und Kooperation

"Es ist effizienter, wenn man Dinge gemeinsam macht", sagt Toni Distelberger. Wenn es um Innovation rund um die Birne geht, ist der Mostbaron vorne immer mit dabei. Im Spannungsfeld von Tradition und Innovation ist er auf der Suche nach dem "Gaumenkick". Und: "Es macht Spaß." Nach zuletzt Ciderkreationen wagt er sich über den Essig und macht ihn kurzerhand zum "Non-Essig". Der reduzierte Säuregehalt schafft "Raum für mehr Geschmack", sagt er. In diesem Fall sind das Birne, Gurke, Rote Rübe und Maracuja. Neu ist in der Produktreihe der Region auch ein Erdäpfelbier. "Das Erdäpfelbier wurde gemeinsam mit dem Stift Seitenstetten entwickelt", so "Bierkanter" Michael Datzberger zur Kooperation. Das Stift feiert heuer Jubiläum. Vor 400 Jahren waren die Seitenstettner die ersten im Land, die Erdäpfel anbauten. "Das Craft vom Land" sorgt bereits seit einigen Jahren für ungewohnte und freche Bierneuheiten – auch am Etikett.

Superfood aus dem Mostviertel

"Gaba-Reis ist das neue Superfood", sagt Doris Farthofer, es wirkt positiv auf das Immunsystem und hilft Stress abzubauen. Gaba steht für Gamma Amino Butryc Acid – also Buttersäure, hergestellt aus Urgetreidesorten auf Mostviertler Feldern. Da braucht man künftig keinen Reis mehr importieren, so die "experimentierfreudigen" Farthofers aus Öhling, die u. a. für Wodka und Gin weltweit bekannt sind. "Die Mostviertler Antwort auf die Soja-Soße", so Karin Metz, kommt von ihrem Kürbishof in Haag. Seit zwei Jahrzehnten wächst dort alles, was der Kürbiskern begehrt – glaubte man bisher. Denn nun ist der Hof um eine würzige Variation reicher. Aus fermentierten Kürbispresskuchen und Weizen entsteht hier Kürbiskern-Spice. Alles bio. "Schmeckt wie das Braune von der Bratlfetten", erzählt Karin Metz über familiäre Verkostungen.