Abrissbescheid nach Zubau: Seitenstettner Familie bangt um ihr Haus

Der Abriss droht: Natascha Schaffelner und Martin Mayer vor ihrem Haus in Seitenstetten.
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  • hochgeladen von Thomas Leitsberger

SEITENSTETTEN. "Wir können nicht mehr schlafen", sagt Natascha Schaffelner.
Dabei war scheinbar alles in Ordnung, als sie sich mit ihrem Mann Martin Mayer aufmachte ihr Wohnhaus in Seitenstetten zu erweitern.
Die fünfköpfige Familie, die jüngste Tochter Johanna ist gerade einmal zweieinhalb Jahre, brauchte mehr Platz und so stockte man auf das Gebäude, in dem auch die Großeltern der Kinder wohnen, um ein Geschoß auf.

Die Pläne der Familie

Für den Bau des neuen Bads, WCs, Schlafzimmers und Stiegenaufgangs zog die Familie einen abgeänderten Plan aus dem Jahr 2003 heran. Bereits damals wollte man ausbauen, entschied sich dann aber doch dagegen, erzählt die Familie.
Als die Seitenstettner nun 2016 mit dem Ausbau loslegten, hätte man seitens der Gemeinde erklärt, dass keine neue Bauverhandlung gebraucht werde und ein "Austauschplan" ausreiche, berichtet die Familie.
"Wir haben uns darauf verlassen", sagt Mayer. Schriftliche Aufzeichnungen von den damaligen Gesprächen auf der Gemeinde gibt es nicht. Es gebe allerdings einen Zeugen.

Abrissbescheid erhalten

Mittlerweile hat Natascha Schaffelner und Martin Mayer allerdings ein Abrissbescheid erreicht. Nachdem die Familie bei der Bezirkshauptmannschaft angezeigt wurde, erhielt sie schließlich von der Gemeinde die Hiobsbotschaft. "Ich muss gesetzlich handeln", so Bürgermeister Johann Spreitzer.

"Nicht genehmigungsfähig"

Die vor dem Baustart eingereichten Pläne wären in dieser Form "nicht genehmigungsfähig" gewesen, zudem hätten Unterlagen gefehlt, die nicht nachgereicht wurden, so der Bürgermeister. Etwaige Fristen, was den alten Plan aus dem Jahr 2003 betrifft, wären längst verstrichen. – Die Familie habe dennoch mit dem Bau begonnen.

"Das ist kein Leben mehr"

Fest steht jedenfalls, dass der Zubau zu nahe an der Grundstücksgrenze errichtet wurde. Auch habe die Baufirma um 80 cm zu hoch gebaut, erklärt die Familie.
"Wenn wir das alles wieder abreißen müssen, ist das ein Totalschaden am Haus", sagt Martin Mayer. "Dann sind wir Sozialfälle", meint er, schließlich stecke das ganze Geld der Familie in dem Projekt.
"Das ist doch kein Leben, wenn man nicht weiß, wie es jetzt weitergeht", so Natascha Schaffelner.

Als Nächstes ist nun der Gemeindevorstand am Wort. Der Ausgang ist offen.

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