Werner J. Egli an der NMS Seitenstetten-Biberbach
Werner J. Egli – in unserer Schulbibliothek finden sich ziemlich viele Bücher von ihm. Seit dem 19. März haben wir auch ein Gesicht zu diesem Namen, ja mehr: Wir durften einer Person begegnen, die uns von den ersten Worten an zu fesseln vermochte. Und was folgte, war Erzählkunst vom Feinsten: aufwühlende Geschichten, von Träumen, Gefahren und auch viel Zuversicht.
Werner J. Egli – 1943 in Luzern geboren, mehrere Jahre Grafiker und Werbetexter, keine außergewöhnliche Lebensgeschichte also!
Doch dann, ab 1970: drei Jahre „on the road“ in Kanada, Nord- und Mittelamerika. Und damit hatte uns der Autor und „Erzähler“ auch schon zur Gänze „erwischt“!
Wir lernen Paula oder das Abenteuer mit dem Halbwolf Dusty kennen und werden es wohl nicht so schnell wieder vergessen können – oder eben einfach lesen! Über diese abenteuerliche Reise ist jedenfalls Eglis erfolgreichstes Buch, nämlich "Heul doch den Mond an" entstanden – ein absoluter Klassiker der modernen Jugendliteratur!
"Tage im Leben eines Feiglings" heißt das zuletzt erschiene von seinen insgesamt über 60 Büchern: Nach den Sommerferien fällt Moritz bei seiner Schulfreundin Melanie eine Veränderung auf. Er glaubt, dass sie sich auf etwas eingelassen hat, was ihr Leben allmählich zerstört. Er will ihr helfen, doch erst als Melanie nicht mehr nach Hause kommt und die Polizei anfängt, nach ihr zu suchen, wird ihm klar, dass er zu lange gezögert hat. Dieses Buch weist auch auf Gefahren hin, die moderne soziale Medien einfach so mit sich bringen können.
Auch "Der erste Schuss" ist bei Gott keine Wohlfühlstory, sondern eine aufrüttelnde Geschichte, hart an der Realität. Das Geschehen spielt im Grenzgebiet zwischen Texas und Mexiko und handelt von zwei Jungen im mexikanischen Drogenkrieg: Rafa und Lalo sind gerade einmal fünfzehn. Das Leben in der Grenzstadt El Paso bietet ihnen nicht viele Möglichkeiten. Rafa ist bereit, um seine Zukunft zu kämpfen und will die Highschool abschließen. Lalo hingegen glaubt, nur durch seine Dienste für einen Drogenboss genug Geld zu verdienen, um der Armut zu entrinnen. Obwohl sein Freund Rafa alles versucht, ihn davon abhalten, überquert er die Grenze nach Mexiko, wird dort zu einem Sicario, einem Auftragskiller, und gerät zwischen die Fronten verfeindeter Banden ...
Eigentlich vergingen diese zwei Stunde für die 4. und 3. Klassen viel zu rasch; die Aufmerksamkeit der Schüler war phänomenal, die Sprache Eglis überaus sympathisch, angenehm sonor und abwechslungsreich, die Inhalte wirkten außergewöhnlich, waren lustig erzählt, aber mit Schuss von tiefsinnigem Hintergrund versehen.
Bei jungen Menschen die Lust aufs Lesen zu wecken – darin sieht Werner J. Egli eine seiner dringendsten Aufgaben! Wem, wenn nicht ihm, gelingt dies in ganz großartiger Manier!
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