Die Zukunft der Senioren in den Gemeinden
Aktiv, agil, selbstbestimmt: Wie Pensionisten ihren Platz "in der Mitte der Gesellschaft" finden sollen.
BEZIRK AMSTETTEN. "Wir wollen Senioren in den Mittelpunkt der Gesellschaft stellen, nicht an deren Rand", sagt Karin Ebner, Leiterin des Seniorentageszentrums in St. Georgen am Ybbsfelde.
Seit 2012 können hier die Senioren "aktiv und fit" alt werden. Träger ist der eigens dafür gegründete "Verein Seniorentageszentrum".
Haus der Generationen
"Wir sind kein Pflegeheim", betont Ebner. Die Tagesbetreuung teilt sich das Haus auch mit "betreutem Wohnen" und "normalen" Mietwohnungen. Unter "professionellen Bedingungen" und mit "fachlich kompetenten Mitarbeitern" werden derzeit knapp 30 Personen betreut.
Neue Zugänge im Altern
Ein Generationenhaus wie jenes in St. Georgen am Ybbsfelde könnte eine der vielen Möglichkeiten sein, die Senioren stärker in die Gemeinde und deren Alltag einzubinden. Wie dies in Zukunft auch andernorts gelingen soll, war Thema beim "Frühstück mit der Region" in Öhling, an dem Gemeindevertreter, darunter zahlreiche Bürgermeister aus den Bezirken Amstetten, Melk und Scheibbs, teilnahmen.
Leben in der Gemeinde
"In den Gemeinden weiß man am allerbesten, was die Senioren brauchen", erklärt Landesrätin Barbara Schwarz, schließlich seien sie dort zuhause. Altern dürfte nicht nur von der Pflegeseite her betrachtet werden. Das Einbinden in die Gesellschaft wäre dabei genauso wichtig wie eine bewusste Gestaltung dieses Lebensabschnittes.
"Die Senioren sind ein Schatz, den die Gemeinden haben", ist Schwarz überzeugt und betont: "Wir müssen ihnen das Gefühl geben, gebraucht zu werden." Das bestätigt auch Franz Kolland von der Universität Wien. Für ein "optimales Altern" braucht es unter anderem geistige Aktivität, körperliche Bewegung und soziale Teilhabe, erklärt Kolland. "Dadurch entsteht gute Lebensqualität im Alter", erklärt er. Aber auch Selbstbestimmung sei ein "wesentliches Element".
Die Lebenserwartung steigt. Bis ins Jahr 2100 könnte sie bei 110 Jahre liegen. Ein Umdenken sei daher in vielen Bereichen notwendig. Gleichzeitig betont Kolland aber, dass dies nicht nur auf politischer Ebene passieren könne. Denn altersfreundliche Gemeinden brauchen auch eine seniorenfreundliche Wirtschaft.
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