Neue EU-Richtlinie: Alarm um das Amstettner Wasser
Eine neue Richtlinie der EU könnte das Aus für Gemeindebrunnen im Bezirk bedeuten.
BEZIRK AMSTETTEN. Im Großteil der Orte stammt das Trinkwasser aus Brunnen und Wasserwerken der Gemeinden. Das könnte sich aber bald ändern. Denn eine neue Richtlinie der EU sieht strengere Kontrollen und Grenzwerte vor als bisher.
Gefährdung der Versorger
EU-Parlamentarier Lukas Mandl (ÖVP) schlägt Alarm: „Die neue Richtlinie würde für die Betreiber örtlicher Wasserwerke grob eine Verzehnfachung der Kosten bedeuten. Große Versorger können sich das leisten, aber für viele kleine Anlagen könnte das das Aus bedeuten.“ Was als Konsumentenschutz gedacht war, könnte also am Schluss teuer für die Konsumenten werden.
Was uns erwarten könnte
Denn entweder müssen die erhöhten Kosten auf den Wasserpreis aufgeschlagen oder das Wasser überhaupt von einem Drittanbieter zugekauft werden. Im Bezirk stoßen die EU-Pläne bei den Verantwortlichen auf Ablehnung.
Die neue Richtlinie sei "völlig übertrieben", sagt Johannes Pressl, Bürgermeister von Ardagger und Bezirksobmann des Gemeindebundes. "Warum sollte man auf etwas reagieren, das bei uns gut funktioniert", meint er und verweist auf die Qualität des Grundwassers und diesbezügliche Kontrollen. Die Trinkwasserversorger sind "fast ausnahmslos lokale und regionale, von der öffentlichen Hand verwaltete Einrichtungen", welche "im öffentlichen Interesse handeln", heißt es vom Gemeindebund in einem Positionspapier, in dem die Änderungen "strikt abgelehnt" werden. Österreichweit decken diese Versorger 92 % ab.
Erhöhung der Kosten
Zusätzliche Prüfungen für teures Geld wären unverhältnismäßig, schließlich gebe es bei uns "keine Probleme" im Gegensatz zu südlichen Ländern, die etwa Oberflächenwasser als Trinkwasser nutzen, so Pressl. Auch wenn es dort durchaus angebracht wäre, würde in unseren Breiten die neue Richtlinie keine "Verbesserung der Qualität" herbeiführen und nur zur Erhöhung der Kosten beitragen.
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