Beate Szsifkovits: Stillstand wäre das Ende der Lizum!

Beate Zsifkovits  lebt und arbeitet in der Axamer Lizum (Hotel Lizumerhof, im Bild ganz links)
  • Beate Zsifkovits lebt und arbeitet in der Axamer Lizum (Hotel Lizumerhof, im Bild ganz links)
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Beate Zsifkovits ist die Gattin von TVB-Obmann Ferdinand Zsifkovits. Sie ist aber auch eine kompetente Frau der Gastronomiewirtschaft – und sie ist für den Zusammenschluss der Skigebiete! Viele Meinungen wurden bereits gehört – darunter auch jene der Wirtschaft. Wie aber jemand empfindet, der dort, wo das Ganze stattfinden soll, wohnt und arbeitet, ist noch ausständig.

Beate Zsifkovits hat ihre Gedanken in einem Brief niedergeschrieben, den wir hiermit in voller Länge wiedergeben:

„Die Schönheit der Kalkkögel aus der Vogelperspektive mit einem der modernsten Lifte der Welt. Wir wollen es erleben! Stillstand ist gleichzusetzen mit dem Ende der Axamer Lizum als Skizentrum nahe Innsbruck. Es geht nicht darum, dass sich Politiker und Politikerinnen profilieren möchten, sondern es geht um das wirtschaftliche Überleben einer ganzen Region. Wir sind nicht die großen Macher, die ja so viel Geld verdienen, sondern wir haben unser Leben in den Dienst des Tourismus gestellt. Harte Arbeit Tag für Tag mit vielen Entbehrungen. Immer bemüht, Natur und Wirtschaftlichkeit zu verbinden. Aber nun ist der Zeitpunkt gekommen, aufzustehen und zu erklären, dass es so nicht weiter gehen wird. Niemand kann die Bergwelt, in der ich nun seit 45 Jahren lebe, besser verstehen. Niemandem ist sie wichtiger geworden und niemand möchte sie mehr beschützen als ich. Aber um Dinge bewegen zu können, brauchen wir alle unsere gesicherten Arbeitsplätze. Arbeitsplätze für Arbeiter, nicht für Akademiker, die sich in unserem Dorf niedergelassen haben und nur kostenlose Nutznießer einer wunderschönen Landschaft sein möchten. So haben wir uns den Namen des Schlafdorfes Axams verdient. Ein trauriger Verdienst für das touristische Tirol. Kultur und Natur im Auge Der Tourismus hat Wohlstand in viele ländlichen Orte Tirols gebracht. Die Tiroler Kultur und Natur haben wir dabei nie aus den Augen verloren, war immer ein Bestandteil unseres Angebotes. Viele Arbeitsplätze für hart arbeitende Menschen waren gesichert. Existenzängste Wir haben keine Profilierungssucht, mittlerweile haben wir schlicht Existenzängste. Der Zusammenschluss der Skigebiete bietet eine neue Chance, besser gesagt die einzige und letzte Chance. Dabei bleiben die Kalkkögel in ihrer Schönheit erhalten. Es wird ja kein neues Skigebiet gebaut, lediglich eine Seilbahnstütze. Liebe Naturschützer ... wo wart ihr in all den Jahren? Was habt ihr für die Kalkkögel getan, die euch jetzt so wichtig sind? Wer verräumt den Dreck nach jeder Wintersaison, den nicht nur unsere ausländischen Gäste zurücklassen? Wo fahrt ihr Ski und Snowboard? Sind euch gesicherte Pisten und moderne Liftanlagen nichts wert? Auch gebe ich noch eines zu bedenken, wie entsteht mehr Schaden in der Natur? Durch ein neues Liftprojekt, das einzigartig sein wird, um unsere Berge zu schützen oder all die Autos, die tagtäglich zu den Skigebieten fahren? Mit viel Mut und großem persönlichen Risiko haben wir in dieses Axams investiert. Wir werden uns nicht politischen Strömungen ergeben, die verhindern, dass es uns auch in Zukunft gut geht. Womit wollen wir das touristische Tirol erhalten? Mit Gästen, die busweise (hier entsteht mehr Luftverschmutzung als durch neue Liftstützen) durch unser wunderschönes Land gekarrt und billigst abgefertigt werden und vielleicht nicht einmal wissen, wo sie gerade sind? Das kann und darf es nicht sein, wir müssen uns wieder unseres Wertes bewusst werden! Werte schaffen und damit einen Lebensraum erhalten, der uns allen so wichtig ist. Die sportlichen Möglichkeiten müssen attraktiv bleiben in unserem eigenen Wohle, für unsere Kinder und für eine gesicherte Zukunft. Gemeinsam gibt es immer Wege, ansonsten wird es einsam.“ (Ende).

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