Ex-Tänzerin gründete Art-Studio und lädt zur ersten Solo Exhibition ins Stadttheater Baden
BADEN. Nach zehn Jahren im Ballett der Bühne Baden beendet Láis Pamplona ihre tänzerische Laufbahn. Die gebürtige Brasilianierin bleibt aber der Kunst treu und bietet mit ihrem Boutique Art Studio "La Pamplona" zeitgenössische Kunst "ohne Grenzen".
Das Studio, bereits eröffnet in Baden und bald auch in Wien, will Kulturinteressierte auf vielfältige Weise und in unerwarteten Situationen mit zeitgenössischer Kunst in Verbindung bringen. Den Auftakt stellt ein dynamisches, internationales Kunstevent dar. Die Solo Exhibition "Bodies not included" findet am 22. September von 17 bis 21 Uhr im Stadttheater Baden statt. (Eintritt frei).
Der renommierte brasilianische Maler und Streetartist Revolue veranstaltet gemeinsam mit dem bekannten österreichischen Komponisten und Musiker Rupert Huber eine stimmungsvolle Ausstellung und gleichzeitig eine dynamische Live-Malerei auf der Bühne des Stadttheaters Baden.
Revolue wird dazu eine Serie von zwölf Gemälden schaffen, eines davon live während des Events, welche die Bandbreite emotionaler Ausdruckskraft des menschlichen Gesichts darstellen und zum Ausdruck bringen, wie das äußere Erscheinungsbild unsere inneren Zustände widerspiegelt. Die Arbeiten heben Unterschiede im menschlichen Erscheinungsbild hervor – unser Spiegelbild im Gegensatz zu unserer Wunschvorstellung. Ausgehend von einer Palette mit nur zwei Farben bis hin zu einem universellen Farbwirbel, wird Revolue eine Reihe von Stilleben produzieren (fast wie eine Filmrolle oder festgehaltene Momente in einem Fotoalbum, die Lebensalter, - phasen und Momentaufnahmen darstellen) und sie direkt vor dem Publikum entfalten. „Bodies Not Included“ wird ein unvergessliches Kunsterlebnis, verspricht Laís Pamplona.
ÜBER DIE KÜNSTLER
Die Zusammenarbeit zwischen Revolue und Rupert Huber stellt ein Treffen zweier Künstler der "Crossover-Szene" zwischen dem Hi und Lo, zwischen arrivierter Kunst und Populärkunst, zwischen Institution und der Straße als Ort der Normalität dar. Beide Künstler sind Barrierenbrecher und arbeiten gemeinsam an diesem Projekt, um populäre Annahmen und Erwartungshaltungen über Raum und Ort zu sprengen, die für den Genuss von Kunst und Musik eigentlich am relevantesten sind.
Alle paar Jahre erobert ein Künstler von der Straße den Raum der Museen und Galerien - oft mit viel Getöse und von seiner eigentlichen Basis her etwa inmitten der Innenstadt von New York oder anderen Metropolen. Revolue ist einer dieser Künstler. In den Fußstapfen von Jean Michel Basquiat (SAMO), Keith Haring, Stephen Sprouse und Eli hat Revolue den Sprung von der Straße in die Galerie (und noch höher) geschafft und bewegt sich gekonnt in beiden. Seine Gemälde mit körperlosen Köpfen und Gesichtern erinnern an Basquiat (und SAMO) und fühlen sich in diesem Sinne positiv vertraut an. Das Publikum kann intuitiv deren Herkunft erfassen und spürt zugleich die Unmittelbarkeit und Lebendigkeit der künstlerischen Arbeit. Neben Ölfarben verwendet Revolue schnell trocknende kommerziell-geprägte Materialien - Acryl, Kreide und Sprühfarben - für seine Gemälde in Anspielung auf die Techniken von Street Art (Bombing and Tagging). Seit Jackson Pollock 1950 für Hans Namuths Kameras auf Glas gemalt hat, gilt die gestische Malerei als „im Augenblick" lebendig und beinhaltet Elemente der Performance Art. In „Bodies Not Included“ treibt Revolue diese Idee noch einen Schritt weiter.
Rupert Huber ist einer der renommiertesten zeitgenössischen Komponisten, Musikkünstler und Musiker Österreichs, dessen Werk akustische und architektonische Räume schafft für Klänge, Musik und Vorstellungskraft, einschließlich der visuellen Vorstellungskraft (insbesondere in Bezug auf seine Notation). Huber arbeitet oft mit anderen Künstlern - wie nun mit Revolue, wie aber etwa auch bereits mit Gabriel Orozco - zusammen und kreiert kontextspezifische Performances und Erlebnisse, die das Verständnis des Publikums für eine bestimmte Kunstform und einen bestimmten Raum erweitern. Hier ist die Kunstform die Malerei und das, was einen idealen Theater- und/oder Ausstellungsraum ausmacht. International bekannt ist Huber vor allem durch seine Zusammenarbeit mit Richard Dorfmeister in der Band TOSCA, die in den letzten 20 Jahren 14 Alben veröffentlicht hat und bei vielen weltweit führenden Festivals und Veranstaltungsorten auftritt.
ÜBER LA PAMPLONA
Das Art Studio La Pamplona versucht Menschen mit „grenzenloser Kunst“ zu verbinden. Dem Studio ist dabei vollkommen bewusst, dass Kunst heute überall und jederzeit stattfindet und für unterschiedliche Menschen Unterschiedliches bedeutet. Dementsprechend spiegeln auch die Angebote des Art Studios dieses Verständnis zeitgenössischer Kunst und Kultur wider. Kunst kann und soll zukünftig mit in einer Vielzahl von Kontexten operieren: Wohltätigkeitsveranstaltungen, Community Enrichment, Fundraising, Unternehmensanforderungen, dem professionellen und musealen Sektor, Branding sowie Innenarchitektur und Bühnenbild. Studio La Pamplona kann ebenso bei der Entwicklung von Sammlungskonzepten und der Verwaltung von Sammlungen zur Seite stehen wie auch beim Verkauf oder der Kuratierung und der Gestaltung von Ausstellungen und Kunstevents.
Studio La Pamplona entsteht aus der Ambition, in qualitativ hochstehenden Kooperationen von Künstlern und prinzipiell vielfältigen Partnern aus anderen Disziplinen neuartige und neuartig erlebbare künstlerische und kulturelle Formate zu entwickeln.
Láis Pamplona ist als Gründerin des Art Studio La Pamplona nicht der typische "Kunstprofi" traditioneller Prägung. Láis arbeitete als in der brasilianischer Bolshoi Schule klassisch ausbildete Ballet- und Solotänzerin über 10 Jahre an österreichischen Theatern und Bühnen, zuletzt im Stadttheater Bühne Baden. Ihre Reisen und Tourneen führten sie immer wieder in die Metropolen der Kunstwelt, wodurch sich ihre speziellen Leidenschaft für Kunstmuseen und Kunstgalerien sowie deren sich wandelnde Bedeutung entwickelt hat. Láis ist nach wie vor beseelt von einer biografischen bedingten Leidenschaft für die Kunst des lateinamerikanischen Kontinents, und sie versteht es als eine zentrale Ambition, Europa mit der Ästhetik und auch inhaltlichen Dringlichkeit der dortigen Kunst zu verbinden. Ihre eigene künstlerische Sensibilität und ihre internationalen Verbindungen sind die Treiber von Studio La Pamplona.
Zu Láis Pamplona gesellt sich der in Österreich vor allem durch seine Arbeit am MAK - Österreichisches Museum für angewandte Kunst/Zeitgenössische Kunst - bekannte Kurator Simon Rees, der unter anderem seit langem mit departure - der Kreativagentur der Stadt Wien (über die Plattform "curated_by") - zusammenarbeitet. Rees war langjähriges Mitglied des Leitungsausschusses der ViennaFair (später viennacontemporary) und wurde kürzlich zum künstlerischen Leiter von Cosmoscow (Moskau/Russland) ernannt.
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