Leserbrief
"Schade um das Blätterdach": Fragen zu den Schlägerungen im Wienerwald
Schon in Ihrer Printausgabe 21./22.April 2021 sprachen Sie mit Ihrem Artikel "Schade um das Blätterdach" Schlägerungen im Biosphärenpark Wienerwald an, berührten dabei aber nur die Spitze eines Eisberges!
Abseits der Bundesstraße und ohne jedes Feigenblatt "Verkehrssicherheit" gibt es eine ganze Reihe von massiven Rodungen, etwa in Alland-Gruberweg, am Schöpfel-Pensionistensteig, am Lindkogel -Steiniger Weg, um nur einige wenige zu nennen.
Nun ist mir klar, dass eine forstwirtschaftliche Nutzung im Biosphärenpark außerhalb der Kernzone durchaus erlaubt ist- allerdings habe ich dazu 2 Fragen:
1) Ist im Biosphärenpark der großflächige Einsatz von schweren Forstmaschinen (Harvester) gerechtfertigt? Auf vielen Flächen ist der Boden verdichtet und das Bodenleben auf lange Zeit zerstört. Es wird Jahrzehnte dauern, bis auf den Flächen Bäumeund Sträucher wieder soweit hochgewachsen sind um soviel CO2 binden können wie sie es vor dieser Rodung taten
2) Welchen Grund haben die Bundesforste, nun so massiv minderwertiges
Holz aus dem Wald zu nehmen? Wird hier einerseits Brennholz für Kraftwerke gewonnen, um heute die Klimabilanz zu verbessern um dann zusätzlich nach 10 Jahren für die Wiederaufforstung der Rodungsflächen verkaufbare CO2-Zertifikate zu erhalten, die dann helfen, Unternehmen "klimaneutral" zu machen?
Mit besten Grüßen
DI Gerhard Raimann
Alland
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