Alkohol am Steuer: Es gibt ein Umdenken bei der Jugend

BEZIRK BADEN (lorenz). Ein 41-Jähriger ist auf der B60 mit seinem Auto unterwegs. Bei Ebreichsdorf schert plötzlich ein Entgegenkommender aus, und ehe der 41-jährige Lenker noch reagieren kann, ein furchtbares Krachen. Der Entgegenkommende ist frontal in sein Auto geprallt. Bilanz des Unfalls: zwei Schwer- und zwei Leichtverletzte.
Laut Polizei hat der Fahrer des entgegenkommenden Fahrzeuges trotz Überholverbots überholt und er stand unter Alkoholeinfluss. Zum Handkuss kamen drei Unschuldige, der Alko-Lenker erlitt leichte Verletzungen. Allein im letzten Quartal dieses Jahres gab es im Bezirk zehn Verkehrsunfälle mit Verletzten, bei denen Alkohol im Spiel war.

Bezirk im Mittelfeld
Wobei der Bezirk Baden mit 6,4 Prozent Anteil an Alko-Unfällen im Mittelfeld liegt (Bezirk Scheibbs 11 Prozent, Waidhofen/Ybbs 3,7 Prozent, Quelle Statistik Austria). Die Polizei führt zweimal im Monat ein Planquadrat durch.
„Es sind natürlich nur punktuelle Kontrollen“, erzählt Chefinspektor Karl Stix, Verkehrsbeauftragter des Bezirks. „Letztes Mal machten wir 197 Alkotests und mussten nur zwei Führerscheine abnehmen. Wobei ein Lenker unter Drogeneinfluss stand.“ Und Stix weiter: „Wir mussten bei Planquadraten auch schon mehrere Lenkberechtigungen einziehen (ab 0,8 Promille), aber ich glaube schon, dass die Leute disziplinierter werden. Besonders die Jugend, da ist der Probeführerschein sicher eine gute Maßnahme.“

Gesellschaft denkt um
Der Bezirksvertrauensmann der Gastronomen, Gerhard Maschler, kann diesen Trend bestätigen. „Es gibt in der Gesellschaft ein Umdenken. Bei Festen kommen viele Gäste mit dem Taxi, oder es wird vereinbart, dass der Lenker keinen Alkohol konsumiert. Und da sind besonders die Jugendlichen sehr genau.“
Chefinspektor Ferdinand Gruber, er ist Mentor und Lehrer auf der Sicherheitsakademie und bildet Polizisten aus, erzählt, dass ein Schwerpunkt der Schulung der jungen Beamten das Erkennen von Alkohol- und Drogeneinfluss bei Fahrzeuglenkern ist. „Es gibt zu diesem Thema eine theoretische Schulung und Fortbildungskurse.“