Bezirk Baden: Gewalt nimmt zu
Insgesamt wurden im Jahr 2012 9.566 Delikte angezeigt (-2,9 % ggü 2011). Fast ein Drittel davon (2.985) sind Anzeigen wegen Schlepperei, die fast ausschließlich in der Betreuungsstelle Ost in Traiskirchen im Zuge der Vernehmung der ankommenden Asylwerber anfallen, größtenteils gegen unbekannte Täter erstattet werden und daher die Statistik vor allem bei der Klärungsquote deutlich verfälschen (um fast 13 %). Daher hier auch die Zahlen ohne Schlepperei:
6.581 angezeigte Delikte, von denen 2.814 geklärt werden konnten, was einer Aufklärungsquote von 42,8 % entspricht. Damit liegt der Bezirk Baden recht gut im Vergleich zu Niederösterreich (41,5 %) und Österreich gesamt (42,6 %). In NÖ sind die Delikte insgesamt um 0,8 % gestiegen, in Österreich um 1,5 %. Der Bezirk Baden liegt also mit dem Rückgang von -2,9 % recht gut.
Bei der längerfristigen Entwicklung (in den letzten 10 Jahren) liegt der Bezirk im Jahr 2012 insgesamt um 356 Delikte unter dem Mittelwert von 9.922, obwohl die Schleppereidelikte erst seit dem Jahr 2006 erfasst werden. Ohne Schlepperei haben wir sogar den zweitniedrigsten Wert der letzten 10 Jahre (der niedrigste war 2010 mit 6.481, der höchste war 2004 mit 9.518).
Im Vergleich mit anderen Bezirken kann man sagen, dass der Bezirk Baden wie die meisten Bezirke im Großraum von Wien höher belastet ist als es jene im ländlichen Bereich sind.
Dies liegt in erster Linie an der bestehenden Infrastruktur und den gut ausgebauten Verkehrsverbindungen.
Ca 70 % der geklärten Delikte wurden von Österreichern begangen, ca 30 % von Fremden.
Einige Deliktsgruppen im Detail:
Bei den Körperverletzungen ist mit 426 Delikten ein geringer Anstieg von 6 % ggü 2011 zu verzeichnen.
Die Sachbeschädigungen sind mit 1.085 Delikten praktisch gleich geblieben (2011 waren es 1.086).
Die gewöhnlichen Diebstähle sind mit 1.499 Delikten relativ deutlich rückläufig (-7,9 %).
Die Einbruchsdiebstähle insgesamt (zu denen zB auch geknackte Fahrradschlösser und Kaugummi- oder Kaffeeautomaten zählen) sind mit 1.161 Delikten geringfügig gestiegen (+2,4 %).
Die Einbrüche in Wohnungen sind mit 69 gegenüber 68 praktisch gleich geblieben.
Die Einbrüche in Einfamilienhäuser (bewohnte und nicht bewohnte) sind mit 172 gegenüber 181 um 5 % gesunken.
Bei den Raubüberfällen ist mit 29 gegenüber 33 ein deutlicher Rückkang um 12,1 % zu verzeichnen.
Die Suchmittelkriminalität ist mit 237 gegenüber 231 Delikten auch fast gleich geblieben.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.