Der Nikolo in Multi-Kulti-Zeiten
BEZIRK BADEN. "Bei uns ist der Nikolo ein guter Mann, der die Kinder im Kindergarten besucht. Er bringt Geschenke mit, und die Kinder singen ihm Lieder. Er fragt nicht: Wart Ihr brav? Und er hat auch kein goldenes Buch wie früher bei sich. Er ist kein Erziehungshelfer mehr." Das sagt Gertraud Lugsch, Leiterin des Ökumenischen Kindergartens in der Schimmergasse Baden. Der Besuch des Nikolo ist hier ein Fest für die Kinder. Und völlig unumstritten. Es ist ja ein Pfarrkindergarten...
Gleich daneben ist der NÖ Landeskindergarten, der von Kindern aus vielen verschiedenen Religionen besucht wird. Ein "Hausverbot" für den Nikolo stand aber auch hier nie zur Diskussion, berichtet Leiterin Barbara Seitz.
Geschenke für die Kinder
Im NÖ Landeskindergarten in Reisenberg bereiten die Kinder und die neue Leiterin Alexandra Haderer bereits freudig den Tischschmuck für die Nikolojause vor. "Bei uns läuft das Fest sehr traditionell ab - der Nikolo kommt mit Äpfeln und Nüssen, die er in die Sackerl einfüllt, die die Kinder mitbringen. Er hat auch sein goldenes Buch dabei und ist ein guter freundlicher Mann." Alexandra Haderer hat in ihren 20 Dienstjahren als Kindergartenpädagogin nicht beobachten können, dass der Nikolaus jemals eine umstrittene Figur war.
Und wie ist das im Multi-Kulti-Traiskirchen? "Wir haben weniger Ausländerkinder in den Kindergärten als zum Beispiel Baden", betont Stadtchef Andreas Babler. Jeder Kindergarten der Stadt, so berichtet er, feiert den Nikolo auf spezielle Weise, und er kommt auch mitten in die Stadt. Von "Hausverbot" für den Rauschebart war - so Babler - auch hier nie die Rede.
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