Sie war eine bekannte Lehrerin in Baden und lange Direktorin der HLA
Dr. Margareta Kulda ist verstorben
LEOBERSDORF/BADEN. Eine bekannte Lehrerpersönlichkeit ist in Leobersdorf 89jährig verstorben: Dr. Margareta Kulda. Ihre Cousine Eva Ullreich sandte uns diesen Nachruf.
Dr. Margareta Kulda wurde am 2.Oktober 1931 geboren und wuchs in einer schweren Zeit, geprägt von Armut, Arbeitslosigkeit und sozialen Gegensätzen auf. Ihr Vater war Lehrer in Enzesfeld, ein Abenteurer und Bergsteiger, der Offizier im 1. Weltkrieg gewesen war, und den sie zeitlebens als Vorbild verehrte, und dessen Leidenschaft für Bildung sie teilte.
Ihm zuliebe meldete sie sich für die Lehrerbildungsanstalt an, denn sie wollte Volksschullehrerin werden – doch sie bestand die Aufnahmsprüfung nicht, weil sie nicht singen konnte. Sie war ein lernbegieriger und aufgeweckter Teenager, der auch viel Zeit mit der katholischen Jugend verbrachte, und so entschloss sie sich, zu studieren, Lehramt für Germanistik und Anglistik, und sie schloss ihre Studien mit einem Doktorat ab.
Nach einem Jahr am Gymnasium Berndorf begann sie an der Schule für wirtschaftliche Berufe in der Germergasse in Baden zu unterrichten, und wurde 1971 zur Direktorin ernannt. In ihrer Freizeit unternahm sie ausgedehnte Reisen und betreute zum Beispiel Kinder in Ferienlagern in Dänemark und der Schweiz. Auch die Erwachsenenbildung war ihr ein Anliegen: Sie unterrichtete Englisch an der VHS Baden und war 13 Jahre lang Vorstandsmitglied der Urania Baden.
Auch in ihrer Führungsposition an der HLA war sie aufgeschlossen und an Neuerungen interessiert – sie setzte als eine der ersten Schulen Niederösterreichs Computer im Unterricht ein, und das an einer Schule, die mehrheitlich von jungen Frauen besucht wurde zu einem Zeitpunkt, da die Rollenverteilung noch wesentlich rigider war als heute. 1994 wurde ihr das Große Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Niederösterreich verliehen, 2004 bekam sie den Goldenen Ehrenring der HLA Baden.
Nach ihrer Pensionierung entdeckte sie eine neue Leidenschaft: Die Mitarbeit im Rollettmuseum und die Aufarbeitung des Nachlasses von Dr. Hermann Rollett. Sie publizierte zahlreiche Katalogblätter und veröffentlichte ein Buch über Hermann Rollett „Das Leben will sich neu gestalten“, hieß es, und es ist noch immer im Rollettmuseum erhältlich…
Im Alter zog sie nach Leobersdorf zurück, ins Wohnheim Leovital, wo sie beim Aquarellmalen und im künstlerischen Gestalten neue Freude fand – und auch wieder Anschluss an die Freunde der Kindheit, und neue Mitbewohner. Sie war bis zum Schluss ihres Lebens kulturell interessiert und aufgeschlossen, und verbrachte die letzten Monate ihres Lebens mit der Familie ihres Bruders Helmut.
Ihr Begräbnis findet am Freitag, dem 16. Oktober, um 14.30 Uhr, am Ortsfriedhof in Leobersdorf statt. Im Sinne der Verstorbenen wird anstelle von Kranzspenden um Spenden für das Rollettmuseum Baden gebeten. Eine Box wird aufgestellt.
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