Facebook: Mütter kämpfen für die Gyn
Die kommende Schließung der Geburtenstation im Badener Spital bringt viele Mütter in Aufruhr. Aktion auf Facebook.
„Geboren in Baden“ – das wird bald auf keiner Geburtsurkunde mehr stehen. Rund 600 Kinder erblicken hier jährlich das Licht der Welt. Nun werden aber die Geburtenstation und die Gynäkologie geschlossen und nach Mödling verlegt. Ärzte-Chef Prim. Johann Pidlich: „Im gesamten Landesklinikum Baden-Mödling werden jährlich 1800 Kinder geboren, vor allem die Zahlen in Mödling steigen. Nicht zuletzt auch deshalb, weil die Mütter es schätzen, dass dort gleich daneben auch eine Kinderabteilung besteht. Die bestmögliche Versorgung von Müttern und Kindern ist der Grund für die Zusammenlegung, die schon vor über fünf Jahren beschlossen wurde und nun im Zuge der Spitals-Neubauten umgesetzt wird.“
Fixe Sache also. Nicht so für rund 400 Mütter, die sich auf Facebook zu einer Gruppe zusammengetan haben: Rettet die Geburtshilfe Baden! Annie Krebs, dreifache Mutter, ist empört: „Für die meisten bringt diese Schließung weitere Wege. Aus Traiskirchen etwa ist es ja mit Öffis schon eine kleine Weltreise ins Mödlinger oder Wiener Neustädter Spital. Eine Frühchen-Notstation sollte es in jedem Spital geben!“ Annie Krebs fürchtet, dass die Rettungen insgesamt längere Fahrzeiten haben werden. „Wer wird das zahlen?“ fragt sie – und fürchtet höhere Krankenkassenbeiträge.
Der Facebook-Protest der Mütter ist bislang jedoch ohne Konsequenz geblieben. 2014 wird geschlossen. „Mit uns hat noch niemand geredet und Unterschriftenaktionen gibt es auch keine,“ so der Ärzte-Chef. Annie Krebs tritt für „eigene Wege“ in Baden ein. Man solle doch wieder ein Geburtshaus errichten, wie es schon einmal gab. „Bei 600 Geburten jährlich wäre das sicher rentabel.“
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