Hier findet man Unterstützung
Häusliche Gewalt nimmt in Zeiten von Covid19 zu
(Text: Dr. Ulrike Wilhelm)
COVID19 bringt mehr als eine Gefahr mit sich. Wegen der psychischen Belastung durch Ausgangsbeschränkung und/oder Existenzängsten wird befürchtet, dass Gewalttaten in den eigenen vier Wänden ansteigen werden. Gewalt in der Familie - egal ob physische oder psychische - passiert oft unbemerkt von außen. Selbst wenn Nachbarn vielleicht Schreie und Weinen hören, rufen sie oft nicht die Polizei. Für Frauen die in der Situation gefangen sind, ist die Scham noch immer das größte Hindernis sich Hilfe zu holen. Viele erliegen der Illusion, dass sich die Beziehung doch noch positiv verändern wird oder dass es nur ein „Ausrutscher“ war. Sie wollen dem Versprechen, dass es nie wieder passiert glauben oder fühlen sich selbst schuldig.
Viele sehen einfach keinen Ausweg aus der Beziehung. Oft leben auch Kinder im gemeinsamen Haushalt und es besteht eine finanzielle Abhängigkeit.
COVID19 bedeutet erhöhte Gefahr für von Gewalt betroffene Frauen und Kinder. Durch Homeoffice, keine Möglichkeit in die Natur zu gehen, Kurzarbeit mit zusätzlichen Existenzängsten, die Enge der Wohnung, Heimunterricht, weniger soziale Kontakte und noch weniger emotionalen Rückhalt ergibt sich eine Situation, in der Gewalttaten wahrscheinlicher werden.
COVID19 gibt uns aber auch eine Chance genauer hinzusehen, Hilfe und Unterstützung anzubieten und das Thema „häusliche Gewalt“ zu enttabuisieren. Neue Möglichkeiten Opfer zu unterstützen, können gesucht und gefunden und neue Wege eingeschlagen werden.
Der Appell lautet: Nicht mehr wegsehen, nicht mehr weghören!
Was kann ich tun? Wohin kann ich mich wenden?
* Wenn Sie merken, dass sich Ihr Partner verändert, die Stimmung zu Hause hitziger wird, die Nerven sozusagen „blank“ liegen, der Alkoholkonsum steigt, holen Sie sich frühzeitig Hilfe. Warten Sie nicht ab. Sie haben jedes Recht dazu sich frühzeitig zu schützen. (Das ist Ihre Stärke, Ihr Mut, Ihr Selbstfürsorge und Ihre Verantwortung)
* Wenden Sie sich im Zweifelsfall an die Polizei. In allen Polizeistationen liegen die Kontaktdaten der Opferschutzverbände und der Betreuungseinrichtungen auf.
* Suchen Sie (psychologische) Unterstützung zur Stärkung Ihrer Psyche um der unter Umständen eintretenden Situation weniger machtlos gegenüber zu stehen.
* Wenden Sie sich an eine eine der folgenden Kontaktstellen.
Die Erzdiözese Wien bietet das sogenannte LEO an - Tel.: +43 1 51552 - 0
https://www.erzdioezesewien.at/site/glaubenfeiern/christ/unserglaube/glaubekonkret/article/45070.html
Frauenhäuser
Frauenhelpline +43 800 222 555 (Mehrsprachig) 24 Stunden
Frauennotruf +43 1 71 719
Telefonseelsorge: 142
Kinder- und Jugendanwalt des Bundes +43 800 240 264
24-Stunden Frauennotruf: 01 71 71 9
https://sos-corona.org/ - eine Bundesländerübergreifende Maßnahme der Personenbetreuung und Personenberatung
Männernotruf: 0800 246 247 // 24 Stunden
Polizei: 133 oder 112 SMS Polizei: 0800 | 133 133 (auch Notruf für Gehörlose)
Eventuell Codewort vereinbaren
Frauenhäuser Steiermark: 0316 42 99 00
Gewaltschutzzentrum Steiermark 0316 77 41 99
BURGENLAND
Beratungshotline des BLP, IPR & ÖGK
Telefon: 02682 24690
Montag - Samstag 10 - 12 Uhr
KÄRNTEN
Krisen-Hotline des KLP
Telefon: 0664 730 101 47
täglich 8 - 20 Uhr
NIEDERÖSTERREICH
NÖ Krisentelefon
Telefon: 0800 20 20 16
rund um die Uhr!
SALZBURG
Krisenhotline
Telefon: 0662 433351
rund um die Uhr!
OBERÖSTERREICH
Krisenhilfe Oberösterreich
Telefon: 0732 2177
rund um die Uhr!
Clearingstelle Psychotherapie PROGES - OÖGP
Telefon 0800 202 533
TIROL
Corona-Sorgen-Hotline Tirol
Telefon: 0800 400 120
täglich von 8 - 20 Uhr
VORARLBERG
#Krisentelefon des VLP
Telefon: 05572 21463
täglich von 8 - 20 Uhr
FÜR GEHÖRLOSE
Videotelefonie für Gehörlose via Zoom
Dipl.Päd.in Sabine Egg
, Terminvereinbarungen: 0676 590 69 55
TELEFONISCHE KRISENBERATUNG ÖVIP
Vermittlung von kostenfreier Krisenberatung durch PsychotherapeutInnen für Erwachsene, die durch das Coronavirus in Not geraten sind
Anmeldung Mo, Di, Do, Fr 9-10 Uhr, Mi 18-19 Uhr: 0677 634 67 950
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