Starke Frauen beim New Voices Symposium der Lions Damen Distrikt D-114-O

Jetzt kommen die Löwinnen

Der Lions Club St. Helena holte außergewöhnliche Frauen auf die Bühne. Jede für sich dient als Vorbild.

BADEN (mec). "Der Lions Club - das sind doch ältere Männer, die ab und zu Spenden sammeln." Mit diesen Worten eröffnete Elisabeth Haderer, Constitutional Area Chairperson for New Voices, das Symposium "New Voices" in der Pädagogischen Hochschule Baden. Dabei steht auch erstmals eine Frau, Gudrun Yngvadóttir, an der Spitze des Lions Clubs International. Vieles hat sich geändert.

Mehr Frauensolidarität

Nationalratsabgeordnete Carmen Jeitler-Cincelli berichtete von ihren Erfahrungen dabei Karriere und Familie unter einen Hut zu bringen. Dabei musste sie auch viel Kritik von anderen Frauen einstecken. Heute sieht sie sich selbst als Feministin. Das war nicht immer so. "Wir dürfen uns nicht auseinanderdividieren lassen. Wir sollten uns nicht gegenseitig beurteilen, sondern fördern", fordert sie zu mehr Solidarität auf.

Gegen alle Widerstände

Claudia Rauch lehrt an der PH Baden und ist Inklusionsbeauftragte und ist blind. Sie unterrichtete lange an Volks- und Sonderschulen. "Ich hatte schon immer einen ressourcenorientierten Blick", sagt sie: "Ich empfinde es als Privileg an einer Schaltstelle zu arbeiten, die die Bildungslandschaft von morgen prägt", so Rauch.
Inspirierend ist auch die Karriere von Univ. Prof. Dr. Agathe Rosenmayr. Sie leitete die östereichische Knochenmarkspendezentrale. In der 80er Jahren kam eine Leukämieerkrankung noch einem Todesurteil gleich. Dr. Rosenmayr war maßgeblich daran beteiligt, dass heute 80-90% der PatientInnen behandelt werden können.

Der fehlende Stammhalter

Sigrid und Kerstin Schwertführer traten in die Fußstapfen ihres Vaters, eines bekannten Winzers aus Sooß. "Der Papa wurde noch bemitleidet, dass er nur zwei 'Menscha' hat", erzählt Sigrid. Die "Schwertführerinnen" haben bewiesen, dass der Papa recht hatte wenn er entgegnete: "Die zwei 'Menscha' können mehr als andere Winzer." Regina Merkingers Vater musste erst überzeugt werden. Sie führt den Erdbaubetrieb Schneckenreiter. "Der autoritäre Führungsstil hat ausgedient", sagt sie. Dr. Eva Wanzenböck spricht sich für mehr Weiblichkeit in Führungsebenen aus und lebt dies auch. Sie leitet die Romer Labs Division Holding in Tulln.

Viele beeindruckende Karrieren

Prim. Dr. Heidemarie Abrahamian ist Expertin für die gesundheitlichen Folgen von Gewalt. Jede 4.-5. Frau erfährt zumindest einmal im Leben Gewalt. Davon wie sie sich aus einer gewalttätigen Beziehung befreien konnte, handelt das Buch einer weiteren Rednerin, der Autorin Karin Pfolz.

In Männerdomänen vordringen

Oberst Xenia Zauner erinnert daran, dass Frauen erst seit 1991 bei der Polizei zugelassen sind. Einen Aufstieg in die obere Führungsebene haben aber auch heute noch nicht viele geschafft. Auch die Filmbranche ist noch immer männerdominiert, erzählen Theaterdirektorin und Autorin Anna Maria Krassnigg und Regisseurin Eva Spreitzhofer. Dass Frauen alles zumindest genauso gut können wie Männer - auch Kabarett machen - bewies abschließend noch die großartige frau franzi.
Die Organisatorinnen - Karin Widermann, Eva-Maria Franke, Martha Umhack und Präsidentin Brigitte Mende spenden den Erlös in Not geratenen alleinerziehenden Müttern in Baden.