Ökologischer Friedhof: Enzesfeld verzichtet aufs Gift
Auf versiegelten Flächen ist der Pestizid-Einsatz mittlerweile verboten, die Gemeinde will ihn auch den Kieswegen nicht mehr antun.
Sauber und aufgeräumt liegt der Enzesfelder Friedhof in der Herbstsonne, gepflegte Gräber, saubere Wege. Dass letztere in jüngster Zeit nicht immer völlig frei von jeglichem Unkraut sind, hat zwar einzelne Bürger erzürnt, jedoch gibt es einen erfreulichen Grund dafür: Auch am Friedhof verzichtet die Gemeinde mittlerweile komplett auf den Einsatz von Pestiziden.
Verzicht auf Krebserreger
„Das Bekenntnis zur Natur-im-Garten-Gemeinde darf nicht ausgerechnet am Friedhof enden“, findet Gemeinderätin Elisabeth Zottl-Paulischin, die den entsprechenden Umdenkprozess angestoßen hat, und verweist auch auf die gesundheitlichen Folgen der „Giftspritzerei“: „Der am häufigsten eingesetzte Wirkstoff Glyphosat steht mittlerweile im Verdacht des Krebserregers, wurde aber früher auch am Friedhof verwendet.“ Da sich, auch aufgrund der engen Wege, der Einsatz von Flämm- und Heißwassergeräten als schwierig erwiesen hat, wird das Unkraut von den Gemeindarbeitern nun mechanisch entfernt. Und so zeigte sich der Friedhof beim Lokalaugenschein der Bezirksblätter auch in problemlosem Zustand.
Umdenkprozess
Auch Enzesfelds Bürgermeister Franz Schneider ist überzeugt, dass die Umstellung auf ökologische Pflege nicht nur im Hinblick auf die Natur sinnvoll ist, sondern auch bei den Bürgern der prämierten Natur im Garten-Gemeinde langfristig Anklang finden wird: „Jeder Neuerungsprozess braucht Zeit, und insgesamt läuft diese Umstellung ja bereits seit fünf Jahren.“ Und so kann man am Enzesfelder Friedhof auch bereits beobachten, wie die Bürger bei der Grabpflege kurz zur Seite greifen, um auch mal einen Löwenzahn vom gleich daneben gelegenen Kiesweg zu entfernen.
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