Unser letzter Bericht über die "Zither Poldi"
BEZIRKE BADEN/NEUNKIRCHEN. Die vor wenigen Tagen 84-jährig sanft entschlafene Leopoldine Gruber, viel viel besser bekannt als "Zither Poldi" war eines der letzten Originale unserer Zeit. Nahezu täglich autostoppte die Frau seit Jahrzehnten aus ihrem Heimatort Höflein im Bezirk Neunkirchen in die umliegenden Heurigen, bis nach Baden und Sooß. Dort spielte sie auf ihrer Zither, bis der letzte Gast gegangen war. Und dann begann für sie erst die Heimreise: Sie autostoppte spät nachts wieder retour. Mindestens zwei Generationen von AutofahrerInnen haben sie an der einen oder anderen Kreuzung aufgegabelt und ein Stückerl weit mitgenommen. Manche ließen sich auch erwärmen und führten sie überhaupt gleich nach Hause. Sagenhafte 3 Millionen Autostopp-Kilometer hat sie auf diese Weise zurückgelegt.
Wir haben in unseren Archiven gekramt und den letzten Zeitungsartikel über die Zither Poldi gefunden - er stammt aus dem Jahr 2013 und erzählt die Geschichte eines runden Geburtstages. Die Prognosen über Zither Poldis Leben sind leider nicht ganz eingetroffen, alle Heurigen-Spezis der Region werden sie vermissen.
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