5.965 Unterschriften für die Post
BADEN. Sechs Wochen lang haben sie Unterschriften für den Erhalt des Hauptpostamtes am Kaiser Franz Josefsring in Baden gesammelt, die Mandatare der Bürgerliste "wir badener". Und am Freitag wurde das Endergebnis verkündet - in einer Pressekonferenz, die wie ein kleiner Krimi inszeniert war.
Start um 11.15 Uhr
Um 11.15 Uhr verkündete Stadträtin Christine Witty dass die Post laut Gesetz zur Standorterhaltung verpflichtet sei bzw. eine geplante Schließung bei der Regulierungsbehörde beantragen müsste. "Wenn die Post 100 Meter vom Hauptpostamt eine zweite Filiale errichtet und sich quasi selbst konkurrenziert, ist das nur eine Taktik, zu zum Überleben einer Filiale führen soll - Kannibalisierungseffekt", kritisierte sie diese Politik für Aktionäre. "Wir fühlen uns Badens Bevölkerung verpflichtet und nicht den Postaktionären", steuerte Stadtrat Jowi Trenner um 11.30 Uhr Emotionen bei.
Breininger macht es spannend
Stadtrat August Breininger war es vorbehalten, das Ergebnis der Unterschriftenaktion zu verkünden. Auch er machte es spannend. Erzählte, dass Aktionismus an sich nicht sein Ding sei, aber dass die Leute von sich aus unterschreiben wollten, sogar "amtierende Gemeinderäte anderer Fraktionen, sogar von der ÖVP".
Um 11.45 zog er DAS Taferl aus dem Talon: 5.965 Personen haben insgesamt unterschrieben, die beste Unterschriftenaktion aller Zeiten. Rund 80 Prozent seien direkt aus der Stadt, der Rest von Einpendlern aus dem Umland. "Das kann die Stadtpolitik nicht ignorieren, und die Post auch nicht!", ist er überzeugt. "Wir haben das Taferl noch größer", setzte Christine Witty um 11.50 Uhr noch eins drauf - und hielt ein großes gelbes Schild mit der Erfolgsziffer gegen die klickenden Kameras.
Statement der Regierung
Stadtchef Kurt Staska (ÖPV) und seine Vize Helga Krismer (Grüne): "Wir nehmen die Sorgen der Leute ernst. Viele haben wohl gedacht, die Post kommt ganz aus Baden weg. Das ist gewiss nicht der Fall. Verhandlungen über einen besseren Standort und besseren Service laufen weiter."
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