Bürgermeisterinnen
Nur wenige Frauen an der Spitze
Wie sieht’s mit der Gleichberechtigung in der Politik im Bezirk Baden aus?
BEZIRK (mec). „So lange es mehr Bürgermeister, die Franz heißen, gibt, als Frauen als Bürgermeister, so lange stimmt etwas nicht.“ So pointiert benennt Landesrätin Petra Bohuslav das Phänomen, dass es noch immer wenig Frauen in der Politik gibt. Die Gemeindepolitik ist da keine Ausnahme, nur ein Viertel der Sitze in den Gemeinderäten NÖs besetzen Frauen, zeigt eine Auswertung des Gemeindebundes.
Nur drei von dreißig
Nur drei Frauen stehen im Bezirk Baden an der Spitze einer Gemeinde. Das sind gerade einmal 10%. Helene Schwarz (ÖVP) ist seit 1995 im Gemeinderat und seit 2005 Bürgermeisterin von Sooß. Sie kennt die Herausforderungen, die das Amt mit sich bringt. "Man braucht auf jeden Fall gute Nerven und eine dicke Haut", sagt sie und merkt an: "Auch die Männer müssen mitspielen." Der Partner einer Frau in Machtpositionen muss es aushalten, dass man sich leider noch immer lustig macht. Wird der Mann der Chefin "Prinzgemahl" genannt, merkt man, dass sich noch einiges ändern muss, bevor Frauen an der Spitze als genauso selbstverständlich gesehen werden. Das meint auch Badens
Quote notwendig?
Vizebürgermeisterin Helga Krismer (Grüne). "Männer müssen sich nicht rechtfertigen, weniger Zeit für Kinder und Familie zu haben. Damit sollten wir bitte aufhören!", fordert sie zum Umdenken auf. Während Helene Schwarz für Freiwilligkeit plädiert, geht Krismer weiter und wünscht sich eine Frauenquote. "Ohne Koppelung der Quote an Parteien- oder Klubförderung wird sich nichts ändern", so die Vizebürgermeisterin.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.