Natur statt Beton in Bad Vöslau:
Schlumberger-"Hoffnungsgebiet" wird rückgewidmet
In der Gemeinderatsunterlage vom 23. Juni 2022 liest sich der Tagesordnungspunkt sehr technisch so: "Rückwidmung-BB-A7-F1 und BB-A8-F1". Dahinter steckt eine jahrelange Geschichte.
BAD VÖSLAU. Es handelt sich nämlich um jenes Grundstück, das rasch auf Betriebsgebiet umgewidmet wurde, um es dem Sekthersteller Schlumberger anzubieten, der bekannt gegeben hatte, seine Produktion aus Wien absiedeln zu wollen.
Damals - 2016 - gingen die Emotionen in Bad Vöslau hoch. Die Grünen warfen der Liste Flammer vor, sich Schlumberger um jeden Preis anzubiedern, sie holten ein Naturschutzgutachten ein, das den dortigen Feuchtwiesen einen hohen Wert bescheinigte. Sie demonstrierten. Im Gemeinderat wurde auf Initiative der Opposition vereinbart, dass das Grundstück wieder zurückgewidmet werden muss, wenn es Schlumberger nicht will. Schlumberger entschied sich schließlich tatsächlich für einen anderen Standort.
Nun war es so weit. In der Gemeinderatssitzung am 23. Juni wurde die Rückwidmung des Grundstückes beschlossen. "Es hat sich gelohnt zu kämpfen", freut sich Grünen-Stadträtin Eva Mückstein. "Ich freue mich, dass wir endlich ein Lächeln auf Ihr Gesicht gezaubert haben", schmunzelt Vizebürgermeister Thomas Mehlstaub (Liste Flammer) nicht ganz unironisch.
Frühere Berichte
https://www.meinbezirk.at/baden/c-lokales/anrainer-gegen-neue-schlumberger-fabrik_a224541
https://www.meinbezirk.at/baden/c-lokales/gruenland-bleibt-gruenland_a2345272
https://www.meinbezirk.at/baden/c-politik/schrei-duelle-im-gemeinderat_a1970437
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