Ohne Trinken keine Leistung
Tobias Micko ist ein Jungtalent im Mountainbike-Orienteering. Er spricht über Flüssigkeitsbedarf in Training und Wettkampf.
BEZIRKSBLÄTTER: Wieviel und was trinkst du beim Training und beim Sport?
TOBIAS MICKO: Das kommt immer ganz darauf an. Beim Training trinke ich um einiges mehr als während des Wettkampfes. Einfach aus dem Grund, dass Trinken Zeit kostet – Zeit die ich mir im Wettkampf nur bedingt nehmen kann!
Diesen Zeitverlust kann ich immer wieder in Rückstandsermittlungen bei kurzen Zwischenzeiten erkennen!
Während eines einstündigen Wettkampfes trinke ich etwa 300ml Isotonische Getränke, vorzugsweiße Powerrade gemischt mit Maltodextrin. Maltodextrin ist ein Mehrfachzucker der mir die benötigten Kohlenhydrate bringt ohne das Getränk zu süßen. „Normaler“ Zucker würde es sicherlich auch tun, dann wäre das Getränk aber zu süß um es während dem Rennen zu trinken.
Während dem Training trinke ich mehr – da geht es nicht um Zeit. Etwa 700ml auf eine Stunde Trainingszeit, allerdings das ist eigentlich noch zu wenig: 1 Liter / Stunde am Rad sind Richtwerte, ich habe für mich aber gemerkt, dass ich nicht so viel brauche, bzw. aufnehmen kann. Beim Training ist es auch nicht so wichtig ob es sich um teure Isotonische Getränke handelt – es reicht ein Apfelsaft mit einer Prise Salz dazu!
Hängt die Menge der Flüssigkeitszufuhr auch von den Außentemperaturen ab?
Ja und nein. Für mein persönliches Empfinden hängt es viel mehr von der direkten Sonneneinstrahlung ab. Wenn ich der prallen Sonne ausgesetzt bin brauche ich auch bei geringeren Temperaturen mehr Flüssigkeit als im schattigen Wald bei hohen Temperaturen.
Wie spürst du persönlich Flüssigkeitsmangel?
Meine Leistung im Wettkampf fällt extrem ab! Wenn ich dann ein- zwei Schluck nehme fühle ich richtig die Energie in den Körper zurückschießen.
Ansonsten im Alltag merkt man es natürlich an Kopfschmerzen.
Wie handelst du das Trinken technisch beim Wettkampf - da wirst du ja wahrscheinlich nicht absteigen, um zu trinken?
Wie erwähnt kostet trinken im Wettkampf Zeit – auch wenn ich natürlich nicht währenddessen vom Bike absteige. Trinken ist meist nur auf Forststraßen oder breiteren Wegen möglich, wenn ich einen kleinen Weg bergab fahre ist es nicht empfehlenswert dies mit nur einer Hand zu machen :D
Es gibt auch die Möglichkeit eines sogenannten „Camelbags“, ein Trinkrucksack mit Schlauch, diesen benutze ich aber nicht so gerne, da ich im Wettkampf gerne meinen Rücken frei habe (auch zur Kühlung).
Ist es dir schon mal passiert, dass dein Wasser in einem Wettkampf „ausgegangen“ ist? Wie bekommst du „Nachschub"?
Im Normalfall weiß ich im Vorhinein die Fahrtzeit und kann mir dementsprechend genug zum Trinken mitnehmen. Bei besonders langen oder heißen Rennen stellt der Veranstalter aber auch im Gelände Verpflegungspunkte zur Verfügung bei denen Flaschen wieder aufgefüllt werden können! Die Positionen dieser Punkte sind genau auf der Wettkampfkarte eingezeichnet.
Rinnt das Wasser durch oder „verdampft“ es???
Also nach dem Wettkampf gehe ich eine längere Zeit einmal nicht auf die Toilette, auch wenn ich sehr viel trinke… Damit sollte die Frage beantwortet sein.
Veranstaltungshinweis
Am 15./16. Juli findet in Bad Vöslau ein großer Mountainbike-Orienteering-Wettkampf statt. Da kann man Tobis Micko live erleben - bei einem Heimspiel.
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