Time To Say Goodbye, Silvia
Am 14. November wurde in Günselsdorf unter Anteilnahme einer großen Trauergemeinde die bekannte Tennisspielerin Silvia Thöne zu Grabe getragen.
BADEN/GÜNSELSDORF. Silvia Thöne war Leitfigur beim BAC Baden. Sie hat sich weit über die Grenzen von Österreich hinaus einen Namen gemacht. Sie war mehrfache Staatsmeisterin, Europameisterin und holte unzählige begehrte Titel, unter anderem auch im Doppel an der Seite von Andrea Fendrich.
>Fair, lustig und ehrgeizig
Berühmt war sie für ihre absolute Fairness, ihre Geselligkeit und ihr Kämpferherz, ein Vorbild für alle. Ihr persönliches Vorbild war immer die einstige Nummer eins der Welt, Martina Navratilova.
Seit 13 Jahren kämpfte Silvia Thöne gegen ihre Krebserkrankung an, am 2. November musste sie den Kampf verloren geben und schloss friedlich – nachdem sie sich noch von ihren Lieben verabschiedet hatte – für immer ihre Augen. Sie wurde 58 Jahre alt. „Wenn man so will, hat sie ihr Match gegen den Krebs im dritten Satz im Tiebreak 66 zu 68 verloren“, schildert ihr Ehemann Karl Thöne die Dramatik ihres Kampfes.
Eine Liebe über 28 Jahre
Für ihn hat dieser 14. November noch eine ganz besondere Bedeutung: Auf den Tag genau vor 28 Jahren hat er Silvia bei einem Tenniscamp kennen und lieben gelernt. „Es war eine ganz besondere Ehe. Sich am letzten Tag noch lieber zu haben als am ersten – das ist schon ein besonderes Geschenk“, erzählt Karl Thöne im Gespräch mit den Bezirksblättern. „Es war die schönste Zeit in meinem Leben. Dafür bin ich dankbar.“ Ganz im Sinne von Silvia will Karl Thöne den Tennissport auch weiter pflegen. „Ich werde mit ihrem Racket spielen“, nimmt er sich vor. Und ganz bestimmt will er auch die Fußballbegeisterung von Enkelsohn Maximilian fördern. Der 9-jährige Bayern München-Fan will einmal ein berühmter Fußballer werden. Mit dem Kampfgeist seiner Oma im Blut kann ihm dies wohl gelingen.
"Die Freunde - ihr Geschenk!"
Karl Thöne, erfolgreicher Novomatic-Manager, war bei den vielen Turnierreisen im In- und Ausland immer unterstützend an Silvias Seite. „Ich war bei ihren sportlichen Erfolgen dabei, umgekehrt hat sie mir ein erfolgreiches Berufsleben ermöglicht - als starke Frau im Hintergrund. Sie war der Mittelpunkt unserer Familie und sie hat unsere Freundschaften gepflegt, und die will ich jetzt weiter pflegen – das ist ihr Geschenk an mich.“
Entsprechend groß und international war die Trauergemeinde, die Silvia am 14. November die letzte Ehre erwies. Viele Tränen flossen, als sich ihr Sarg ins Grab senkte, zur Musik von „Time To Say Goodbye“.
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