Arbeiten von Anfang April bis Ende September 2019
Baustart für neue Bahnunterführung zwischen Mödling und Guntramsdorf
GUNTRAMSDORF/REGION. Am 4. April haben Landesrat Ludwig Schleritzko, NÖ Straßenbaudirektor Josef Decker, der Mödlinger Bürgermeister Hans Stefan Hintner, Guntramsdorfs Bürgermeister Robert Weber und Thomas Simandl von den ÖBB den Startschuss für die Bauarbeiten für die neue Bahnunterführung zwischen Mödling und Guntramsdorf im Zuge der Landesstraße L 2087 gegeben.
Wesentliche Verbindung
Die sogenannte Guntramsdorfer Straße stellt eine wesentliche Verbindung für den Straßen- und auch Radfahrverkehr der Stadt Mödling bzw. der HTL Mödling zur B 17 dar und weist ein durchschnittliches Verkehrsaufkommen von rund 7.200 Fahrzeugen am Tag auf. Der bestehende Gewölbedurchlass unter der Südstrecke wurde im Jahre 1841 errichtet und weist für den Fahrzeugverkehr eine Höhen- und Breitenbeschränkung auf. Die Anlageverhältnisse und die beengte Durchfahrt erlauben lediglich die Begegnung von zwei PKW. Bei der Durchfahrt eines LKW oder Busses ist dies nur im Alleingang möglich. Im Durchlass ist weder ein Schrammbord noch ein Gehsteig vorhanden. Der die L 2087 begleitende Fuß- und Radweg ist im Bereich der Unterquerung der Bahn unterbrochen. Ein Passieren ist für Fußgänger und Radfahrer derzeit somit nur auf der Fahrbahn möglich.
Aus diesen Gründen wird das bestehen Bogentragwerk (Gewölbe) aus Naturstein durch eine neue, massive Rahmenkonstruktion mit vollem Landesstraßenquerschnitt inklusive einer baulich getrennten Geh- und Radwegführung ersetzt. Durch die Errichtung der neuen Unterführung ist mit einer wesentlichen Verbesserung der örtlichen Verkehrssituation bzw. Erschließung von Stadteilen Mödlings bzw. der HTL Mödling zu rechnen.
Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko: „Sichere und gefahrlose Eisenbahnkreuzungen an niederösterreichischen Landesstraßen zur Verfügung zu stellen, ist uns ein großes Anliegen. Mit der Errichtung der neuen Bahnunterführung zwischen Mödling und Guntramsdorf wird ein weiterer Schritt in diese sehr wichtige Richtung gesetzt.“
Thomas Simandl, ÖBB: „Die ÖBB-Infrastruktur AG steht für die Leistungsfähigkeit und Sicherheit von Eisenbahnanlagen im ÖBB-Netz. Damit diese auch weiterhin gewährleistet bleiben, ersetzen wir den Gewölbedurchlass durch eine neue, zeitgemäße Unterführung, die gleichzeitig auch ein großes Plus an Sicherheit für die Straßenverkehrsteilnehmer bringt.“
Die Arbeiten werden bis Ende September dieses Jahres dauern. Im Mai bis Juni 2019 wird es zu Nachtsperren (21.00 Uhr – 05.00 Uhr) und in den Monaten Juli bis Ende September 2019 zu einer Totalsperre der L 2087 (Guntramsdorfer Straße und Viaduktstraße) kommen. Für die Bahn-Kunden sind keine Beeinträchtigungen im Reiseverkehr zu erwarten, da die Maßnahmen hauptsächlich in nächtlichen Zugpausen bzw. bei eingleisigem Betrieb stattfinden. Investiert werden 4,2 Millionen Euro, von denen die ÖBB knapp 80 Prozent tragen, das Land Niederösterreich übernimmt rund 16 Prozent der Kosten und die beiden Gemeinden jeweils rund 2 Prozent.
Einsatz auch in der Nacht und am Wochenende
Um einen möglichst raschen Bauablauf sicher zu stellen und um die Arbeiten qualitativ hochwertigst und effizient ausführen zu können, finden diese teilweise auch in der Nacht sowie am Wochenende statt.
ÖBB ersuchen um Verständnis für Lärmentwicklung
Die ÖBB sind bemüht, Lärmentwicklungen so gering wie möglich zu halten, ersuchen aber um Verständnis, dass diese aufgrund der durchzuführenden Maßnahmen und der dazu erforderlichen Maschinen nicht vermieden werden können. Durch den Einsatz der Arbeitsgeräte sowie der Warnsignale für die Arbeiter kann es zu einem Anstieg des Geräuschpegels kommen. Die ÖBB bitten dafür um Verständnis.
Die Südstrecke: Vom Reisen und Befördern der Zukunft
An mehr als 100 großen und kleinen Projekten arbeitet die ÖBB-Infrastruktur AG derzeit entlang der Südstrecke, einem Teil des Baltisch-Adriatischen Korridors. 200 Kilometer Bahnlinie werden modernisiert, 170 Kilometer neu gebaut. 80 km neue Tunnel und 150 neue Brücken errichtet. Über 5.000 Menschen arbeiten daran. Ab Ende 2026 eilen die Züge in 2 Stunden 40 Minuten von Wien nach Klagenfurt, von Graz nach Klagenfurt in 45 Minuten. Sie passieren, auf insgesamt 470 km, viele neue Bahnhöfe und durchqueren mit hohen Geschwindigkeiten zwei Berge – den Semmering und die Koralpe. Das Projekt Südstrecke umfasst: den Nordbahn-Ausbau, den Ausbau Wien-Bratislava, den neuen Wiener Hauptbahnhof, das Güterzentrum Wien Süd, den Ausbau der Pottendorfer Linie, den Bau des Semmering-Basistunnels, acht modernisierte Bahnhöfe auf dem Weg von Bruck nach Graz, den modernisierten Grazer Hauptbahnhof und 130 Kilometer neue Koralmbahn. Gemeinsam schaffen sie die Voraussetzungen für einen zukunftsorientierten Personen- und Güterverkehr.
Weitere Informationen unter infrastruktur.oebb.at/suedstrecke
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