Saisoneröffnung im Thermalbad mit dem "Kaiser"
BAD VÖSLAU. „Turbulente Tage in Wien” hieß die Lesung, bei der Robert Palfraders Mark Twains Beobachtungen im österreich-ungarischen Parlament im Jahr 1897 am Freitag, 16. Juni, im Thermalbad Vöslau zum Vortrag brachte – und damit den Schwimmenden Salon 2017 eröffnete.
MARK TWAINS TEXTE AKTUELL WIE NIE
„Irrwitzig, wie aktuell diese Texte heute wieder sind”, zeigte sich „Palf” von dem Stoff begeistert. Ein Riesenlacher im Publikum, als eine aktuell, von Buhrufen torpedierte Rede von Sebastian Kurz eingespielt wurde. Seit fast 120 Jahren hat sich wenig am politischen Sittenkodex geändert. Palfrader war einer der Künstler, die schon vor sechs Jahren im „Schwimmenden Salon” aufgetreten sind. „Das vergesse ich ihm nie”, so Festivalintendantin Angelika Hager, „in der Gründungsphase war das ja für viele Künstler noch ein Wagnis, heute sagen manche schon zu mir am Telefon: „Mich wundert es, dass Sie sich erst jetzt melden.” Carina Eichberger, Leitung Thermalbad Vöslau, zeigte sich äußerst erleichtert, dass der Wettergott sich gnädig zeigte: „Die Nervenanspannung im Vorfeld ist natürlich groß, aber ein solcher Abend wie gestern ist schon ein Geschenk.”
FEIER IN DER KABANE 21
Nach der bejubelten Lesung feierte Robert Palfrader mit Familienmitgliedern in der „Kabane 21”, bevor er wieder ins Waldviertel abrauschte, wo Palfrader sich einen Rückzugsort vor dem „Trubel” geschaffen hat. Das Leben als Publikumsliebling ist tatsächlich ein anstrengendes, aber Palfrader kam allen Selfie-Wünschen der Damen im Publikum mit einer Engelsgeduld nach und kommentierte häufig mit seinem Trademark-Sager: „Na oisdann”.
DAS WEITERE PROGRAMM:
30. Juni Maria Bill liest und singt Texte und Lieder über Paris
14. Juli TV-Superstar Harald Schmidt liest Michel Houellebecqs Polit-Roman „Unterwerfung”
28. Juli Philipp Hochmair und seine Band „Elektrohand Gottes” performen Schiller-Balladen
18. August Burg-Schauspielerin Petra von Morzé und Österreichs coolster und meist beschäftigter Film-Mime Manuel Rubey lesen Arthur Schnitzler
25. August Nach dem fulminanten Erfolg von 2016 begeben sich Maria Happel und Christoph Grissemann in die Ehekomödien von Loriot.
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