Initiative will wachsam bleiben
BADEN. Ein starkes Lebenszeichen gaben die Badener Ortsbild-Bürgerinitiativen am Valentinstag. Die "Liebe zu Baden" verbindet die Initiativen "Trostgasse" und "Bürger für den Erhalt Badens".
Im Hotel Herzoghof wurde den etwa 100 Interessierten ein Bau- und Naturjuwel näher gebracht, das man durch geplante Wohnbauten gefährdet sieht: die Villa Kraus am Areal des ehemaligen Gewerkschaftshotels Caruso. Dieses soll bekanntlich mit Wohnbauten der Bauklasse 2 und mit 25%iger Verbauungsdichte (derzeit 21 %) verbaut werde.
Beide Initiativen fürchten, dass die Kraus-Villa, eine Jugendstilvilla, der Spitzhacke zum Opfer fallen könnte. Zwar ist ihr Erhalt in den Verkaufsverträgen garantiert, aber - so Prof. Karl Zweymüller, Sprecher der Bürgerinitiative, "wer garantiert, dass nicht ein Bagger schweren Schaden anrichtet?". Misstrauisch zeigt sich Zweymüller auch in Bezug auf die festgelegte Verbauungsdichte von maximal 25 Prozent. "Dann wird da und dort noch dazugebaut, wer kriegt das schon mit?"
Hochkarätige Referenten
Neben Zweymüller referierte auch Kunsthistorikerin Maria Welzig: Sie stellte die Villa und den untrennbar mit ihr verbundenen Park (inklusive Naturdenkmal Stieleiche aus der Planungszeit der Kraus-Villa um 1900) vor. Sie berichtete aus Murnau, wo ein Verein einen wertvollen Park retten konnte.
Der Historiker Rudolf Novak sprach über den Umgang mit dem architektonischen Erbe in Baden ("Grünflächen werden zu Grünstreifen!") sowie Anrainer Thomas Brandner über die Flächenwidmung am Badenerberg ("Vernünftiges wollen wir nicht verhindern.") Brandner könnte sich mit einer Verbauung mit maximal 50 Wohnungen anfreunden. Gehört habe er aber von bis zu 120 Wohnungen.
In der Publikumsdiskussion bot ein Vertreter des österreichweit agierenden Vereins für Denkmalpflege Unterstützung an. Skeptiker merkten an, dass keine konkreten Baupläne vorliegen und man deshalb wenig zu diskutieren hätte. "Wir zeigen mit dieser Veranstaltung, dass wir wachsam sind, und starten nun eine Unterschriftenaktion", antwortete Karl Zweymüller.
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