Katarina kämpft gegen Baufirma

Katarina Bachner will sich nicht alles gefallen lassen
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BAD VÖSLAU. 14 neue Wohneinheiten mit Tiefgarage sollen an der Adresse Hauptstraße 4 in Gainfarn auf einer ehemals planen Wiese entstehen. Damit hätte Katarina Bachner (25) ja noch kein Problem gehabt, als Anrainerin stimmte sie dem Projekt zu.

Mit den Baggern kam die Wut
Als aber dann Anfang 2018 die Bagger auffuhren, wurde es der jungen Frau zu brachial: "Die Grube wurde täglich größer, bis auf Millimeter wurde zu meiner Grundgrenze gebaggert, es wurde nicht gesichert und die Firma hielt sich nicht an die Lärmverordnung. Das kann man sich doch nicht alles gefallen lassen!" sagt Katarina Bachner. Im April reichte sie Klage ein ("Meine Rechtsschutzversicherung war sofort dabei!"). Sie klagte auf Besitzstörung und auf Wiedergutmachung für Schäden an ihrem Haus. Im Raum steht auch ein Baustopp, den die Frau wegen der mangelnden Sicherung der Grube erreichen wollte. "Ich habe dann davon Abstand genommen, weil die Baufirma hoch und heilig versprach sich zu bessern. Man hat mich auch unter Druck gesetzt, ich müsse die Kosten für den Baustopp übernehmen", so Bachner.
Allerdings ging die Firma dann in Konkurs und eine neue begann im Juli so, wie die alte geendet hatte: Lärm, Staub, Besitzstörung seien an der Tagesordnung geblieben, so die junge Frau. Immerhin wurde inzwischen ein Bauzaun aufgestellt, allerdings auf Bachnerschem Grund: "Das ist Besitzstörung. Ich will dafür ein Entgelt von monatlich 700 Euro!" Im Baubescheid gab es immerhin die Auflage, dass die Baustelle komplett auf Eigengrund des Bauherrn abzuwickeln sei.

Richter will Lokalaugenschein
Vorigen Mittwoch war Verhandlung am Badener Bezirksgericht. Die Firma schickte einen Anwalt, der kategorisch alle Vorwürfe bestritt, berichtet Bachner und weiter: "Der Richter will sich nun selbst ein Bild von der Sachlage machen." Auch andere Anrainer fühlen sich von der Bautätigkeit geschädigt, vor allem durch Setzungsrisse. "In dieser Grube werden ja mit Brachialgewalt Felsen zertrümmert, das machte - noch dazu zu Lärmschutzzeiten - Heiden-Krach und lässt die Erde zittern", zeigt Bachner ein Video. Anders als im Baubescheid vorgeschrieben, sei vor Baubeginn durch die Firms auch keine so genannte gründliche Beweissicherung (Zustandsdokumentation) durchgeführt worden, kritisiert Bachner. 
"Wir haben alles versucht, Frau Bachner zu helfen", sagt Stadt-Chef Christoph Prinz. Auch den verlangten Baustopp habe er gemeindeseitig prüfen lassen. Gemeindeseitig alles in Ordnung. Das Projekt selbst habe ein in die Gegend passendes Haus erwarten lassen. "Es geht aber nicht nur um das Was, sondern auch um das Wie", bleibt Katarina verärgert.

Update vom 18. September 2018:
Katarina Bachner übersandte uns aktuelle Bilder von der Baustelle (die letzten sechs in unserer Galerie), die Bilder zeigen einerseits den wackligen "Bauzaun" und den Kampf der Bagger gegen Felsen.

Update vom 24. September 2018: Katarina Bachner übersandte uns Fotos vom angeblich standsicheren Bauzaun nach der Sturmnacht vom 23. 9. Und dabei blieb entgegen den Vorwarnungen der Orkan mit 130 Km/h aus. Es war ein ganz normaler Herbststurm. (Letzte beide Bilder)

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