Parkplatznot am Bahnhof für Abzocke genutzt?
BADEN. Wie viele Bahnpendler ärgert sich auch der Badener Peter Kirchgasser über die tägliche Parkplatzsuche rund um den Bahnhof. Wie viele andere auch hat er schon viele vergebliche Runden im Parkdeck gedreht. Und sich dann halt in letzter Not an einen unmarkierten Platz gestellt - und zuletzt prompt zwei Strafmandate à 30 Euro bekommen. "Die Markierungen am Badener Parkdeck finde ich unökonomisch. Wenn man sich platzsparender hinstellt, können mehr Autos parken. Ich habe nie ein anderes Auto behindert und ich verstehe nicht, warum die Polizei hier nicht in Zeiten akuter Parkraumnot kulanter ist."
Außerdem ärgert ihn, dass er die Strafzettel nicht wie üblich an die Windschutzscheibe gesteckt bekam, sondern gleich als Anonymverfügung nach Hause. Ohne Angabe, wo genau er geparkt hatte. "So kann ich nie nachprüfen, ob ich zu Recht gestraft wurde." Er akzeptiert die Strafe prinzipiell und wird sie auch bezahlen. Aber: "Am Parkdeck gibt es bestimmt 15 unmarkierte Parkplätze, wo man trotzdem ohne jemanden zu behindern parken kann. Wenn alle Sünder so wie ich gestraft werden, und davon bin ich überzeugt, macht sich die Stadt ein Körberlgeld. Von einer "Aktion scharf" kann man durchaus reden."
Polizei-Oberst Walter Santin widerspricht. Von einer "Aktion scharf" könne keine Rede sein. "Die wahre 'Aktion scharf' ist, dass wir jeden Tag Beschwerden haben, dass im Parkhaus die Autos kreuz und quer verkehrsbehindernd parken." Im Normalfall solle das Organmandat an der Windschutzscheibe stecken, diesem Teil von Peter Kirchgassers Beschwerde will der Polizei-Chef noch nachgehen.
Am 5. September wird das neue Parkhaus mit über 500 neuen Stellplätzen eröffnet. "Die unterste Ebene könnte man eigentlich jetzt schon nutzen", meint Kirchgasser und spricht wahrscheinlich vielen aus der Seele.
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