Schaumgebremstes Interesse für Verkehrsdiskussion in Baden
BADEN. Überraschend wenig - nur etwa 50 Menschen - hatten am 20. Februar den Weg ins Theater am Steg gefunden. Dort wurden aktuelle Verkehrsdaten aus der Bezirkshauptstadt vorgestellt - mit den Kernaussagen, der Kfz-Verkehr habe um 6 Prozent abgenommen, im Gegenzug seien Fußgänger, Radfahr- und Öffentlicher Verkehr gestiegen. Die Parkplatzsituation und die Fußgängerfrequenz in der Fußgängerzone waren keine Thema, einschlägige Zahlen werden erst im Frühjahr nachgereicht. Der Diskussionsbedarf war dennoch groß. Kaum hatten die beiden Experten des Kuratoriums für Verkehrssicherheit, die auch für die Erhebungen zuständig zeichnen, ihre Erläuterungen beendet, gingen im Publikum die Hände hoch, es gab viele Detailfragen, aber auch Grundsätzliches. "Warum gibt es nicht eine Gesamtschau?" fragte etwa der Allander Gemeinderat Erwin Dollensky, der mit Argusaugen vor allem diverse Auswirkungen auf die B210 im Helenental beobachtet. Ebenso wie die Anrainer der B210, die zuletzt immer wieder über steigenden Lkw-Verkehr klagten. Eine grundsätzliche Frage war auch: "Wo sind die Analysen, warum der Verkehr abgenommen haben soll? Wo sind die Ziele, die man erreichen will?"
Die Stadt, vertreten durch Bürgermeister Szirucsek, Polizeioberst Santin und Baudirektor Madreiter, will eventuelle Maßnahmen mit den Bürgern und Bürgerinnen abstimmen. Zu diesem Zweck wurden drei thematische Kojen eingerichtet - eine für Kfz- und öffentlichen Verkehr, eine für Radwege und einen für Fußgängerverkehr. Dort konnte das Publikum Anregungen deponieren.
Die dann auch prompt kamen. So etwa wird ein durchgehender Radweg aus dem Westen der Stadt entlang der Helenenstraße zum Bahnhof gewünscht, auch die Untere Wassergasse sollte besser durchdacht werden. Im Bereich des Autoverkehrs wünscht man sich vor allem Verkehrsberuhigung. Offenbar ist der gemessene Rückgang um 6 Prozent subjektiv nicht bei allen nachempfindbar. Auch noch nicht "erledigt" ist für manche das Thema "Radfahren in der Fuzo", hier wünschen sie sich weitere Öffnung der Fuzo für die Pedalritter.
"Warum sind kaum Vertreter aus der Geschäftswelt da, sie betrifft doch die Verkehrssituation am meisten?" fragt sich einer der Diskutierenden. Die Frage darf durchaus weitergereicht werden.
Wer sich trotzdem noch in die Debatte "einmischen" will, kann dies auch online tun. Der Bericht des Kuratoriums steht auf baden.at online und hier können auch Anregungen abgegeben werden.
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