Vom Karate-Kämpfer zum Schoko-König
BERNDORF/BADEN. Jedesmal, wenn auf der Bühne der Name "Leschanz" ausgesprochen wird, zuckt Wolfgang - der "echte" Leschanz in der Proszenium-Loge in Berndorf - zusammen und schmunzelt.
Gespielt wird gerade die "Katzenzungen", ein Theaterstück von Miguel Mihura in der Wiener Fassung von Hans Weigel. Es geht um den schüchternen Fabrikantensohn Vincenz Leschanz (Hubert Wolf), der in früheren Fassungen (mit Elfriede Ott) Vincenz Raupenstrauch hieß, der sich ausgerechnet in die "Strichkatz Stupsi" (Kristina Sprenger) verliebt. Immer wieder werden süße Schoko-Katzenzungen gereicht.
"Es war Kristina Sprengers Idee, den echten Wiener Katzenzungen-Fabrikanten in das Stück einzubauen," schmunzelt Wolfgang Leschanz. Es lag nahe, die Fabrikantenfamilie von Raupenstrauch auf Leschanz "umzutaufen". Zur Premiere hat der Schoko-Boss natürlich für alle DarstellerInnen echte Katzenzungen mitgebracht - zum Dank für all das Amusement, das auf der Bühne geboten wird.
Beim Premieren-Talk in Berndorf verriet Wolfgang Leschanz, dass ihn auch mit dem nahen Baden viel verbindet: Er wohnte hier etliche Jahre in der Braitnerstraße und war - ganz unsüß - ein begeisterter Karatekämpfer. "Wir haben im Turnsaal der Frauengasse trainiert, und auch an der Volkshochschule, damals noch unter Maria Wallner, Kurse abgehalten." Sein süßes Handwerk lernte Wolfgang Leschanz ebenfalls in Baden - bei Zuckerbäcker Gampe in der Pallfygasse, den es heute nicht mehr gibt.
Wolfgang Leschanz war zur Theaterpremiere in Berndorf in Begleitung seines Bruders Herbert, den mit Baden auch viel verbindet. War er doch in den 70er-Jahren erster Redakteur der damals neu etablierten NÖN-Baden.
"Katzenzungen" ist in Berndorf noch bis 15. September zu sehen.
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