Wilde Brot-Deponie im Großauer Wald

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GROSSAU. Seit Monaten beobachtet ein Spaziergänger im Wald zwischen Großau und St. Veit eine wachsende Brot-Deponie. "Jedes Mal wenn ich vorbeikomme, scheinen wieder ein paar Laib Brot dazu gekommen zu sein", sagt Theodor. "Das Absurde daran: Wenige Meter weiter steht ein Schild, das die Gegend als "schützenswerte Landschaft" ausweist - und beim Mistkübel am Rastplatz mahnt ein Schild: Bist auch du ein Mistkerl?"
Mistkerle waren da offenbar wirklich unterwegs. Lokalaugenschein im Wald auf der Hügelkuppe zwischen Großau und St. Veit: Geht man nur ein paar Schritte vom Mistkerl-Schild ins Gebüsch, riecht man schon einen abgestandenen Brotgeruch und danach traut man seinen Augen kaum: Geschätzt über 100 Brotlaibe liegen dort einfach im Grünen, zum Teil verschimmelt, zum Teil frisch.
Für Bezirkshauptmann Dr. Heinz Zimper ist es eindeutig eine "illegale Entsorgungsaktion". Zimper: "Wildfütterung sieht anders aus und muss auch genehmigt werden." In der Nähe liegen ein Sackerl mit der Aufschrift einer Supermarktkette und ein weiteres Papiersackerl mit der Aufschrift "Mehrmals täglich ofenfrisch - Ährensache". Aufforderung zu zynischem Denken?
Die illegale Entsorgung auch von ungiftigen Abfällen wie Rest-Brot ist strafbar und kann die Verursacher bis zu 3.000 Euro Verwaltungsstrafe kosten. Wenn man sie denn findet. Die Bezirkshauptmannschaft hat den Abfallverband Baden (GVA) mit weiteren Recherchen beauftragt. Zimper: "Auch die Polizei wird eingeschaltet." Wahrscheinlich wird die "Deponie" geräumt.
GVA-Geschäftsführer Herbert Ferschitz: "Umweltgefahr besteht nicht, Brot ist biogener Abfall. Prinzipiell ist der GVA nur für die Entsorgung der Privathaushalte zuständig. Viele Märkte beteuern, dass sie Rest-Lebensmittel an Sozialeinrichtungen weitergeben. So recht kontrolliert kann das nicht werden."

ZUR SACHE
Seit 1993 entsorgt der Abfallverband Baden (GVA) die Bioabfälle aus den Haushalten im Bezirk. Damals wurden 7.900 Tonnen/Jahr gesammelt, 2015: 15.000 Tonnen. Der Bioabfall wird in fünf Kompostieranlagen im Bezirk verarbeitet. Laut GVA bestehen genug Kapazitäten, auch gewerbliche Bioabfälle zu übernehmen.

Nachtrag:

Wenige Tage nach Erscheinen dieses Artikels war die Deponie durch die zuständige Stadtgemeinde Bad Vöslau geräumt.

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