So mobilisierten die Parteien in den letzten Tagen

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Einen Polit-Marathon beenden in diesen Tagen die Kandidaten und Kandidatinnen aus unserer Region. Chancen auf den Einzug in den Nationalrat rechnen sich Carmen Jeitler-Cincelli oder Angela Stöckl-Wolkerstorfer (beide ÖVP-Stadträtinnen in Baden), Andreas Kollross (Bürgermeister Trumau, SPÖ), Peter Gerstner (Gemeinderat und FPÖ-Bezirkssprecher aus Bad Vöslau), Nikolaus Scherak (Landeskandidat der Neos, gebürtig aus Baden) und Dieter Brosz (Grüne, Trumau). Wir werfen noch einen kurzen Blick auf die letzten Auftritte.

Liste Kurz-neue ÖVP: Frauenpower aus der Thermenregion
Die "Liste Kurz - neue ÖVP" platzierte Frauen-Power aus der Themenregion an chancenreicher Stelle. Wirtschaftsstadträtin Carmen Jeitler-Cincelli aus Baden und Sozialstadträtin Angela Stöckl-Wolkerstorfer zittern um die meisten Vorzugsstimmen. Mit Hans Stephan Hinter aus Mödling haben sie aber einen gewichtigen Gegner rund um den Einzug ins Parlament. Carmen Jeitler-Cincelli war vielleicht eine der umstrittensten ÖVP-Kandidatinnen. Auf Facebook vermischte sie im Sommer ihr privates Profil und eine neue offizielle "Fanpage", was ihr einige Kritik einbrachte ("Like-Klau ohne Wissen der Betroffenen"). "Ich habe nur von den Mitteln Gebrauch gemacht, die Facebook zur Verfügung stellt - um meine Botschaft an mehr Leute zu bringen, musste ich eine eigene Fanpage einrichten. Jeder meiner Kontakte war informiert und hatte die Möglichkeit, sich auf der Fanpage auszutragen", rechtfertigte sich Jeitler-Cincelli, nicht ohne vorsichtige Hinweise auf die Praxis mancher, sich in fernen Ländern Facebook-Likes zu erkaufen. Ansonsten setzte Jeitler-Cincelli auf ihre Wirtschaftskompetenz und traf sich zuletzt mit Wirtschaftsminister Harald Mahrer, um Vorschläge zur professionellen Weiterentwicklung der Wirtschaftsdestination Themenregion zu entwickeln (Stichwort: Technologiecampus am ehemaligen Eislaufplatz in Baden). 
Omnipräsenz zeigte Angela Stöckl-Wolkerstorfer vor allem in ihrem Haus- und Hof-Thema, dem Sozialen. Egal ob in Kindergärten, Pflegeheimen oder Schulen, bei einer Diskussion über die Gesundheitsreform, bei Pfarr- und Brauchtumsfesten - Stöckl-Wolkerstorfer wollte sichtlich vor allem von Angesicht zu Angesicht punkten. Kaum ein Event ging in diesen Wochen ohne sie über die Bühne. Highlight für beide Damen gleichermaßen war aber der Besuch von Parteichef Sebastian Kurz am Pfaffstättner Großheurigen im August, wo es Gelegenheit für unzählige Selfies gab.

SPÖ: Gebündelte Kraft und origineller Stummfilm-Akzent
Die SPÖ bündelte ihre Kräfte. Spitzenkandidat der Themenregion, Andreas Kollross, Bürgermeister in Trumau hofft, dem ausscheidenden Otto Pendl in den Nationalrat nachfolgen zu können. Große Plakate zeigen ihn mit SPÖ-Parteichef Christian Kern, der vorige Woche auch noch eine gut einstündige Rede vor 600 Fans in der Oberwaltersdorfer Bettfedernfabrik hielt. Die SPÖ Baden brachte mit SJ NÖ-Vorsitzender und Gemeinderätin Serafina Demaku ein frisches junges Gesicht auf die Plakate. Eine originelle Idee präsentierte in letzter Sekunde der Traiskrichner Stadtchef Andreas Babler. Immerhin ist Traiskirchen die letzte SPÖ-Hochburg in Niederösterreich. Er präsentierte auf Facebook Instagram und Whats App ein Wahlvideo, das im Stummfilm-Stil gedreht wurde. "Stummfilm auch als Statement gegen Dirty Campaigning, gegen oft beleidigende und untergriffige Wahlmethoden, die im Netz unterwegs sind", so Babler, der auf Platz 45 der Nationalratsliste für die SPÖ kandidiert. Der originelle Film ohne Worte wurde komplett in Eigenregie gedreht und zeigt, wie man das richtige Kreuzerl macht.

FPÖ: Berserker-Tour mit Unterhaltungswert
Die FPÖ, im Bezirk vom Vöslauer Peter Gerstner angeführt, leistete Berserker-Arbeit und tourte durch die Region. Kaum ein Ort, in dem der blaue Tour-Bus nicht Station machte. Dabei setzte man nicht nur auf politische Botschaften, sondern durchaus auch auf Unterhaltung. Bei einem Pokerturnier im Leo Fuhrmann-Saal in Tribuswinkel konnten 2.700 Euro "erspielt" werden, die dann auch umgehend einem sozialen Zweck gespendet wurde - nämlich der Hospizbewegung Baden, die sich seit 1993 ehrenamtlich um Sterbe- und Trauerbegleitung kümmert. An der karitativen Aktion beteiligte sich auch der Oldtimerclub Traiskirchen mit einer größeren Summe.

Grüne: Krismers Schützenhilfe für Dieter Brosz
Dieter Brosz ist von allen KandidatInnen der einzige, der bereits ein Nationalratsmandat inne hat, und das schon geraume Zeit. Die Grünen, sicher durch die Parteispaltung geschwächt, hoffen dennoch darauf, dass sie auch wieder einen Vertreter aus der Themenregion, in der der Anteil an Grün-Wählern traditionell sehr hoch ist, ins Parlament entsenden können. Grünen-Klubsprecherin im NÖ Landtag und Vizebürgermeisterin in Baden, Helga Krismer, lieferte ihrem Parteikollegen aus Trumau unermüdliche Schützenhilfe. Die Grünen setzten sehr auf Themen: Zweimal "Nachgefragt" (Diskussionen über Gemeinwohl-Bank und Putin), eine parlamentarische Anfrage zur Causa "Helenentalstraße" und zwei Tage vor der Wahl herbe Kritik am neuen Wahlrecht für NÖ Zweitwohnsitzerinnen (Helga Krismer: "Chaos") sollen die Menschen zum Kreuzer bei Grün animieren.

Neos: Neue Bildung, neue Freiheit
Nikolaus Scherak, ein gebürtiger Badener, ging für "Neos" ins Rennen. "Wir müssen den Menschen mehr Chancen geben" - unter dieses Motto stellte Scherak einen Informationsabend in seiner Heimatstadt. Scherak erklärte den Anwesenden die Ziele und Pläne der Partei und was ihn an seiner Arbeit bewegt. In der Diskussion interessierten sich viele für das Bildungsprogramm der Pinken, die mit Helmut Hofer-Gruber übrigens auch einen Gemeinderat im Badener Stadtparlament sitzen haben, der noch dazu das Zünglein an der Waage zur Koalitionsbildung Schwarz-Grün-Pink war. Scherak wies darauf hin, dass heute jedes Kind mit einem Riesen-Schuldenrucksack geboren werde und bis 15 oft nicht sinnerfassend lesen können. Schuldenbremse, Pensionsreform und Schulautonomie im Bildungsbereich - so stellte er kurzgefasst die Lösungsvorschläge seiner Partei dar. Ebensfalls trat er für mehr unternehmerische Freiheit und die Abschaffung der Zwangsmitgliedschaft bei Arbeiterkammer oder Wirtschaftskammer ein.

Und die "Kleineren"?
Mitten im Wahlkampf sorgte immerhin der Wechsel des Grün-Gemeinderates Erich Hengl aus Klausen-Leopoldsdorf zur Liste Pilz für etwas Aufsehen. Erich Hengl, auch aktueller Wienerwald Biosphärenpark-Botschafter, wechselte nach eigenen Angaben zur Liste Pilz, weil dort Kinderrechte, die Anbindung aller strukturschwachen ländlichen Regionen an den öffentlichen Nahverkehr, die offene Kommunikation über Gemeindepolitik und die Transparenz über Entscheidungen und Verhandlungen wichtig seien.
Auf ein brennendes Thema fokussierte sich KPÖ PLUS, eine Fusion aus Kommunisten und Jungen Grünen - immer teurere Wohnkosten. „Viele Menschen zahlen oft bereits mehr als ein Drittel ihres Einkommen für die Miete, nicht wenige sogar mehr als die Hälfte. Gerade für junge Leute wird der Weg zum ersten eigenen Zuhause immer schwieriger, aufgrund von hohen Maklergebühren, Kautionen und steigenden Mietpreisen,“ stellt Christiane Maringer, Spitzenkandidatin in Niederösterreich von KPÖ PLUS, fest.
Als ersten Schritt in die richtige Richtung sieht Stefan Glaser, Listenzweiter in Niederösterreich, die Abschaffung der Maklergebühren, die zukünftig die Vermieter tragen sollen. Für die Kautionen solle ein staatlicher Kautionsfonds nach Grazer Vorbild eingerichtet werden. „Wir wollen, dass man in Niederösterreich höchstens ein Drittel des Gehalts für die Miete zahlen muss. Wohnen darf nicht arm machen,“ betont Glaser.
Weiters kandidieren die Liste Schnell, Roland Düringers "Gilt" und die Weißen.

Insgesamt stehen also zehn wahlwerbende Parteien und Listen am Sonntag am Wahlzettel in unserer Region.

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