"Das Geheimnis von Erfolg"
Thomas Tschernitschek aus Pachfurth ist der Mentalcoach der Schwaiger-Sisters in Olympia.
Die Schwaiger-Sisters, Top-Beachvolleyballerinnen aus Niederösterreich wurden am Sonntag, dem 5. August, Fünfte bei der Olympiade. Gecoacht werden die zwei Waldviertlerinnen von einem, der die Geheimnisse mentaler Verfassung kennt: Thomas Tschernitschek aus Pachfurth im Bezirk Bruck/Leitha hat neben „seinen“ Top-Stars und Managern auch Extremsportler unter seinen Fittichen: Etwa den Radrennfahrer Matthias Krizek oder den 8-fachen Weltrekordhalter im Freitauchen, Christian Redl und den Weltrekordhalter über 50 Kilometer Nordic Walking am Laufband, Stephan Wögerbauer. Im Interview plaudert Tschernitschek über das Geheimnis des Erfolgs.
BEZIRKSBLÄTTER: Wie haben Sie Steffi und Doris Schwaiger nach Olympia gepusht?
THOMAS TSCHERNITSCHEK: Im Herbst 2011 lernte ich Doris und Stefanie Schwaiger in einem persönlichen Gespräch an meinem Institut kennen. Nach einem ersten „Check Up“ haben wir die Ziele genau formuliert, natürlich auch für Olympia. Im Coaching ging es dann um die Stärken-Schwächen-Analyse, Zieldefinition, Konzentration und Aufmerksamkeit, Energie- und Motivationssteigerung, und um das Verinnerlichen von Bewegungsabläufen.
Körperliches oder mentales Training – was ist im Spitzensport wichtiger?
Erfolg beginnt im Kopf. Die mentale Verfassung ist eine entscheidende Kraft für den Sieg. Bedenken Sie, dass man meistens, noch bevor man an seine körperlichen Grenzen stößt, an seinen geistigen Grenzen scheitert. Ausdauer, Begeisterung, Wille - und immer das Ziel vor Augen - das sind die Grundlagen für außergewöhnliche Erfolge.
Ein Trend ist die Suche nach der maximalen Herausforderung, etwa Extremsport wie Bergklettern, Tiefseetauchen und und und. Was treibt die Menschen dazu?
Felix Baumgartner hat das einmal so formuliert: „Es ist nicht das Adrenalin. Es ist immer eine Idee, die mich nicht loslässt. Ein Ziel und der Weg dorthin.“
Welchen Sinn hat es, seine Grenzen zu kennen oder gar zu überschreiten?
Zum Zeitpunkt unserer Geburt gibt es für uns Menschen kaum Grenzen. Es ist die Angst, die Grenzen setzt. Extremsportler zeigen, was in Menschen steckt, die diese Angst überwinden.
Ist Mentalcoaching auch für Hobbysportler ein Thema?
Selbstverständlich. Motivationssteigerung im Training, Konzentration und Aufmerksamkeit, Stress abbauen und Entspannung zu finden zählen zu den Hauptthemen im Breitensport.
Können Sie drei Dinge nennen, die Sie jedem Menschen, der anspruchsvolle Leistungen vollbringen muss oder will, mitgeben? Es gibt ja auch im Berufsleben die maximale Herausforderung und nicht selten auch extremen Stress.
Erstens: Man sollte Verantwortung übernehmen und entscheiden, was für einen selbst gut ist.
Zweitens: Man sollte seine Stärken kennen und diese auf das Erreichen seiner Ziele konzentrieren. Drittens: Man sollte mehr Vertrauen in seine eigenen Ideen haben und diese konsequent umsetzen.
Was lernen Sie selbst von Menschen, die sich extremen Situationen stellen?
Wenn jemand etwas erreichen möchte, das er noch nie zuvor erreicht hat, dann muss er auch etwas tun, das er noch nie zuvor getan hat.
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