Weltladen: Jubiläum zum Nachdenken
Eine gerechte Welt: Für dieses Ziel setzt sich der Weltladen in Baden nun schon seit 30 Jahren ein.
BADEN. Nicht wegzudenken aus der heimischen Geschäftswelt ist der Weltladen Baden. Heuer feiert diese "Institution", die sich fairen Handel, aber auch politische Information über die Ungleichheit in der Welt, auf die Fahnen geschrieben hat, sein 30. Bestandsjubiläum.
Zum Auftakt gab es einen brisanten "Palästina"-Schwerpunkt. Weltladen-Gründungsmitglied Herbert Först erklärt, warum man gerade diesen Schwerpunkt wählte: "Es ist ein seit Jahrzehnten ungelöster Konflikt mit dramatischen Folgen für das palästinensische Volk. Wir im Weltladen vertreiben auch ein Olivenöl aus einer Frauenkooperative, in der israelische und palästinensische Frauen zusammen arbeiten. Sie zeigen, dass das auch in einer so umstrittenen Region möglich ist." Man wolle, so Först, bewusst den Blick einmal auf eine Region lenken, in der Menschenrechte ebenso missachtet werden wie auch in Afrika, Asien oder Lateinamerika. Regionen, über die der Weltladen im Lauf seiner 30-jährigen Geschichte schon sehr viel Aufklärungsarbeit geleistet hat.
Das palästinensisch-israelische Olivenöl - sehr schmackhaft übrigens - gab es gemeinsam mit typischen Gewürzen aus Palästina zu verkosten. Für Vortrag und Diskussion im Hotel At the Park zu Gast hatte der Verein Balance Global (Träger des Weltladens) am 25. Jänner die Nahostexpertin und leitende Redakteurin der Zeitung "Standard" Gudrun Harrer. "Antworten kann ich Ihnen leider nicht geben, sondern nur neue Fragen stellen", sagte die Journalistin. Die Entscheidung von US-Präsident Trump, Jerusalem zur neuen Hauptstadt von Israel zu erklären, sei eine weitere heikle Entscheidung in dem jahrzehntelangen Konflikt. Zweistaaten-Lösung, Einstaatenlösung - alles in weiter Ferne. Entsprechend emotional auch die Diskussion im Publikum.
Thema sehr emotional
"Das ist bei allen meinen Palästina-Vorträgen so, das Thema ist politisch brisant", so Harrer nach der Diskussion, an der sich auch der Hirtenberger Pater Karl Helmreich, ein engagierte Kämpfer für die Rechte der Palästinenser, zu Wort meldete. Im Publikum unter anderen auch Jutta Enzersdorfer, seit zwei Jahren Obfrau des Vereins Balance Global, Weltladen-Chefin Gertrude Jaksch-Fliegenschnee, die Gründungsmitglieder Karin und Herbert Först und Volksbankdirektor i.R. Gerald Wenzel, der dem Weltladen vor 15 Jahren ein Geschäftslokal in der Volksbank-Passage im Herzen der Stadt ermöglichte.
Mit drei Filmvorführungen im Cinema Paradiso fand der Palästina-Schwerpunkt des Weltladens seine Fortsetzung.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.