Ich packe meinen Koffer ...

... und denke an die Reiseapotheke

Endlich sind Reisen wieder möglich. Damit man im Urlaub auch für alle gesundheitlichen Eventualitäten gewappnet ist, gibt das Team von der Stadtapotheke in Braunau Tipps, was unbedingt in die Reiseapotheke gehört.

BRAUNAU (kat). "Mit einer Reiseapotheke kann man sich und seine Familie vor banalen Reiseerkrankungen wappnen. Grundsätzlich gehören alle Medikamente, die in eine Hausapotheke gehören, auch in eine Reiseapotheke und zusätzlich Arzneimittel gegen typische Reiseerkrankungen. Bei der Zusammenstellung kommt es auf die Art der Reise, die Dauer und das Reiseziel an", sind sich die Apothekerinnen der Stadtapotheke in Braunau einig. Da es im Ausland oft schwierig ist, die richtigen Medikamente zu bekommen, ist es empfehlenswert, eine individuell angepasste Reiseapotheke einzupacken. "Für individuelle Reiseberatungen stehen wir gerne zur Verfügung", so die Mitarbeiterinnen.

Das Wichtigste zur Hand

Plant man eine Flugreise, sollte man wichtige Arzneimittel im Handgepäck verstauen: Falls der Koffer nicht zeitgerecht ankommt, hat man trotzdem die benötigten Medikamente griffbereit.

"Ist die Reise mit einer größeren Zeitverschiebung verbunden, sollte der Zeitunterschied bei der Einnahme von Dauermedikation, etwa bei der Antibabypille, beachtet werden", geben die Damen zu bedenken.

Ein weiterer Tipp der Apothekerinnen ist die Vorbereitung auf den etwaigen Jetlag: Sie empfehlen, sich zwei Tage Zeit zu nehmen, um sich auf den "fremden" Tagesrhythmus einzustellen. In der Apotheke gibt es Hilfsmittel, wie beispielsweise Melatonin, um die innere Uhr umzustellen.

Wenn's im Magen rumort

Vor allem Kinder leiden während längerer Autofahrten häufig unter Übelkeit. Den Kleinen können unter anderem häufige Pausen, Knabbereien oder ein Hörspiel als Ablenkung helfen. "Betroffenen kann es auch helfen, sich auf den Beifahrersitz zu setzen und den Blick auf den Horizont zu richten. Für sensible Personen gibt es in der Apotheke Tabletten oder Kaugummis, die etwa eine halbe Stunde vor Reiseantritt eingenommen werden", rät das Team der Stadtapotheke.
Wenn's nicht nur im Magen rumort, sondern es auch im Darm zur Sache geht, empfiehlt es sich zunächst mal, den durch den Durchfall entstandenen Flüssigkeitsverlust durch viel trinken und den Salzverlust durch Elektrolyt-Präparate auszugleichen.

"Kommt der Durchfall von schlecht bekömmlichem Essen, kann man mit Kohletabletten versuchen, die Beschwerden in den Griff zu bekommen. Bei Kindern kann der Flüssigkeitsverlust gravierender sein: Hier empfehlen wir einen schnelleren Einsatz von Elektrolyt-Präparaten, stopfende Nahrungsmittel wie Karotten, Reisschleim, Bananenmus, geriebener Apfel, Aktivkohle und Probiotika", so die Stadtapotheke-Mitarbeiterinnen.

Treten die Beschwerden bereits vor Reiseantritt auf, empfiehlt sich die Einnahme von Loperamid. "Die Selbstbehandlung mit Loperamid ist auf maximal 48 Stunden beschränkt. Falls der Durchfall bis dahin nicht abgeheilt ist, muss das Arzneimittel abgesetzt und ein Arzt aufgesucht werden", betont das Team.

Tierische Urlaubsmitbringsel

Was in der Reiseapotheke keinesfalls fehlen darf, ist ein Schutz gegen lästige Gelsen: Bei Reisen innerhalb Europas reichen hier Präparate auf ätherischer-Öl-Basis. Führt die Reise aber in weiter entfernte Gegenden, unter Umständen sogar in Malariagebiete, so empfehlen die Expertinnen unbedingt stärker wirksame, synthetische sogenannte "Repellentien", also Wirkstoffe, die auf der Haut aufgetragen werden und dazu dienen die tierischen Plagegeister abhalten, zu verwenden. Schlafen sollte man optimalerweise unter einem Moskitonetz.
Liegt das Reiseziel am Meer, so kann es immer wieder zu eher unangenehmen Urlaubsbekanntschaften mit Quallen kommen: Die meisten der Tiere sind ungiftig. Im Mittelmeer macht es sich allerdings die portugiesische Galeere immer gemütlicher. Bei Kontakt mit dem Nesselgift kann es zu starken Hautreaktionen wie Rötungen und Blasenbildung kommen. Die betroffene Stelle soll mit Sand abgerieben werden.

"Bitte benutzen sie kein Süßwasser oder reiben sie die Stelle nicht mit einem Badehandtuch ab. Dies kann dazu führen, dass noch mehr Nesselgift aufgenommen wird. Juckreizstillende, antiallergische Mittel können banale Beschwerden lindern. Sollte es zu starken Schmerzen oder Kreislaufproblemen kommen, ist ein Arzt aufzusuchen", informieren die Apothekerinnen.

Ein weiterer teils unsympathischer Zeitgenosse ist der Seeigel. Er lebt vor allem an Klippen und Felsenküsten. Spaziert man also in solchen Gebieten herum, empfiehlt sich das Tragen von Schuhen. "Fassen Sie keinen Seeigel an! Kommt es doch zu einer Verletzung, entfernen sie die kleineren Stachel vorsichtig mit einer Pinzette. Tiefer liegende Stacheln sollten von einem Arzt entfernt werden", warnen die Teammitglieder.

Checkliste für die Reiseapotheke

• Schmerz- und Fiebermittel
• Medikamente gegen Durchfall und Elektrolytmischungen
• Medikamente gegen Verdauungsprobleme, wie Sodbrennen und Verstopfung
• Medikamente gegen Reiseübelkeit
• Medikamente gegen Erkältung, Halsschmerzen, Husten oder Schnupfen
• Antiallergika
• Sonnenschutz (mehr zum Thema lesen Sie hier)
• Medikamente gegen Lippenherpes
• Desinfektionsmittel, Wund- und Heilsalben
• Medikamente gegen Sportverletzungen
• Fieberthermometer
• Verbandsmaterial, Schere, (Zecken)-Pinzette
• Impf- und Allergiepass
• individuell benötigte Arzneimittel wie Kontrazeptive oder Antihypertonika