Gesund Essen: Bunt, vielfältig und maßvoll
Wer abnehmen und sein Gewicht dauerhaft halten will, muss seine Essgewohnheiten umstellen.
BRAUNAU (ebba). Ernährungstrends gibt es viele. Elisabeth Ortner, Diätologin und Ernährungsberaterin am Krankenhaus St. Josef in Braunau, ist tagtäglich damit konfrontiert. "Um den veganen Lebensstil herrscht momentan ein besonders großer Hype", meint Ortner. Sie warnt allerdings davor – nur weil es gerade Mode ist – plötzlich auf vegan umzustellen: "Wer sich so ernähren möchte, sollte sich vorher gut damit auseinandersetzen. Vegane Küche kann recht schnell einseitig werden."
Abnehmwillige setzen gerne auf "Low Carb". Dabei werden die Kohlenhydrate auf dem Speiseplan auf ein Minimum reduziert. Dabei sind Kohlenhydrate eigentlich besser als ihr Ruf. "Es stecken beispielsweise viele gute Kohlenhydrate in Obst und Gemüse", erklärt die Ernährungsberaterin.
Wer beim Abnehmen sein Ziel erreichen möchte, sollte auf die Gesamtzahl an Kalorien pro Tag achten. "Nur darauf kommt es an und nicht, wie viele Kohlenhydrate oder Fett ich gegessen habe. Was zählt ist, wie viele Kalorien ich am Ende eines Tages zu mir genommen und wieder verbrannt habe." Bewegung in den Alltag miteinzubauen sei unabdinglich.
Das so oft verpönte Essen am späten Abend sei nicht schuld daran, wenn man zu- oder nicht abnimmt. "Das ist ein Mythos. Wenn die Kalorienzahl gleich bleibt, ist es egal, ob ich am Abend noch etwas zu mir nehme. Allerdings sollte man über den Tag verteilt Zwischenmahlzeiten einplanen, damit am Abend nicht der große Hunger kommt und man dann doch zu viel isst", rät Ortner.
Von angereicherten Lebensmitteln und Nahrungsergänzungsmitteln sollte man lieber die Finger lassen. "Wenn ich mich gesund und ausgewogen ernähre, brauche ich das nicht. Am Ende wirkt es nicht, war dafür aber teuer." Auch Smoothies sind für Ortner nur eine Art Alibi-Getränk. "Besser wäre es, natürliches Obst zu essen. In Smoothies ist meist Zucker zugesetzt, damit es besser schmeckt." Im Trend ist momentan auch "Metabolic Balance". Dabei werden drei Mahlzeiten am Tag genossen, die auf Basis einer Blutbildanalyse zusammengestellt werden.
Für die Ernährungsexpertin sieht ein gesunder Ernährungsstil grundsätzlich so aus: Vielfältig, bunt und maßvoll. Wer sein Gewicht reduzieren möchte, sollte dies lieber sanft und langsam angehen. "Die Rückfallquote ist höher, wenn man zu schnell zu viel abnehmen will und eben einfach zu streng zu sich ist."
Dem Heißhunger vorbeugen
Heißhunger lässt sich vermeiden, indem man regelmäßig isst und keine zu rigide Diät verfolgt. Total-Verbote würden nur selten zum Erfolg führen. Auch gesunde Lebensmittel wie Obst können den Heißhunger abfedern. Beim Abnehmen sollten lieber kleine, realistische Ziele gesteckt werden. "Es hilft schon, wenn man sich angewöhnt, langsam und bewusst zu essen. Der Körper braucht mindestens 15 Minuten um zu spüren, dass er satt ist."
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