"Nur Essbares darf auf meine Haut"
Daniela Moser ist eine "moderne Hexe". In ihrem Kessel entstehen Schönheitsprodukte aus der Natur.
ST. RADEGUND (höll). Naturkosmetik ist ein Trend, der mehr und mehr Anhänger findet. Das weiß auch Kräuterfachfrau Daniela Moser. Die Radegunderin ist Expertin, wenn es um Naturkosmetik und Kräuterkunde geht. Sie erklärt dieses Umdenken so: "Skandale über gesundheitsgefährdende Inhaltsstoffe, Konservierungsmittel und künstliche Aromen haben den Menschen die Augen geöffnet. Die Konsumenten sind mündiger geworden. Fragen nach. Wollen es ganz genau wissen. Hinzu kommen die Zunahme von Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten."
"Grüne Kosmetik" wie Moser sie in ihren Workshops lehrt, folgt einem uralten Prinzip: Nur Essbares darf auf unsere Haut gelangen. "Wenn müssen uns bewusst machen, dass unsere Haut, bei allem was wir auf sie auftragen mitisst und gleichzeitig eines unserer wichtigsten Ausscheidungsorgane darstellt. Da ist es nicht sinnvoll, diese mit mineralölhaltigen Produkten abzudichten", erklärt die 42-Jährige.
Naturkosmetik selbst herzustellen ist denkbar einfach und kostengünstig, versichert Moser, die sich auch gerne als "moderne Hexe" sieht: "Es reicht eine kleine, gut überlegte Grundausstattung an hochwertigen Zutaten. Vieles davon finden wir ja ohnehin in der Küche, im Vorratsraum, im Garten und in der Natur." Ein Universalmittel sei das gute, altbewährte Natron. Die Einsatzgebiete reichen hier von der Haushaltsreinigung, über die Verwendung beim Backen und Kochen bis hin zur Schönheitspflege. "In der Naturkosmetik verwenden wir es gerne für basische Bäder und zur Herstellung von Deodorants."
Für Moser gehört Naturkosmetik zum aktiven Umweltschutz dazu: "Wir fragen uns, was wir gegen den Klimawandel und für die Umwelt tun können. Ich bin selbst Mutter von drei Kindern und finde nicht die Zeit für große Aktionen. Dennoch stehen uns täglich jede Menge Möglichkeiten offen, selbst aktiv zu werden." Es seien die unzähligen kleinen Entscheidungen im Alltag, die etwas bewegen können: "Kleinigkeiten lassen sich leicht in den Alltag integrieren und bewirken aber in Summe große Veränderungen", ist sich Moser sicher.
Die "moderne Hexe" bietet aktuell Workshops zum Thema "Naturkosmetik" an: Am 24. April findet die "Salbenwerkstatt im Frühling" statt. Der Workshop "Grüne Kosmetik - Bio-Pflege aus Natur, Küche und Garten" wird am 5. Juli veranstaltet. Beide Events finden im Erlebnishof Sommerauer in Tarsdorf statt. Alle Termine und Infos finden Sie unter www.heilpflanze.at
Mosers Rezept für den Lippenbalsam "Mandelküsschen"
Zutaten für drei Tiegel á 10 ml:
* 30 ml Bio-Mandelöl
* 2 g Bio-Kakaobutter
* 3 g Bienenwachs vom Imker
* 6 Tropfen ätherisches Öl Orange süß
* 2 Tropfen ätherisches Öl Zimtrinde
Vorbereitung:
Tiegel auskochen oder mit Alkohol desinfizieren.
Einen kleinen Topf mit Wasser erhitzen.
Rührküche:
Wachs, Kakaobutter und Mandelöl in ein Glas geben und im Wasserbad langsam schmelzen. Immer wieder umrühren. Anschließend die Mischung aus dem Wasserbad nehmen und unter rühren etwas abkühlen lassen. Nun die Öle einrühren und die Mischung in die Tiegel füllen. Erst nach dem Aushärten und Abkühlen, die Tiegel fest verschließen. Bei hygienischer Entnahme mit dem Spatel ist das Ganze drei Monate haltbar.
Zusatzinfo:
Mandelöl ist ein Basisöl, das sich für alle Hauttypen eignet - auch für Babyhaut. Spröde Lippen werden samtweich. Bienenwachs und Kakaobutter sorgen für Festigkeit und haben eine pflegende Wirkung. Der Duft der ätherischen Öle verwöhnt Nase und Seele. "Bitte ausschließlich echte ätherische Öle aus Bio-Anbau verwenden. Die gibt es im gut sortierten Fachhandel, zum Beispiel im Bio-Laden", so Daniela Moser.
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